Die letzten Wochen hatten es für den Aufzug- und Rolltreppenhersteller Schindler ziemlich in sich: Erst musste Thomas Oetterli nach zwölf Jahren in der Geschäftsleitung und sechs davon an der Konzernspitze seinen Chefsessel räumen. Dann warnte das Unternehmen vor einem empfindlichen Gewinnrückgang in der ersten Hälfte dieses Jahres.

Millionenschwere Titelkäufe

Beides hinterliess im auch sonst nicht gerade einfachen Börsenumfeld tiefe Spuren in der Kursentwicklung. Mit um die 208 Franken kostet der besser handelbare Partizipationsschein mittlerweile gut 15 Prozent weniger als noch zu Jahresbeginn. Dem steht ein um etwas mehr als 8 Prozent tieferer Swiss Market Index (SMI) gegenüber.

Doch nun scheinen die Familienaktionäre ein Zeichen setzen zu wollen. Wie einer Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX entnommen werden kann, hat ein nicht namentlich bekanntes Verwaltungsratsmitglied mittels zweier Transaktion Partizipationsscheine im Gegenwert von knapp 21 Millionen Franken erworben.

Dass die beiden Transaktionen über eine nahestehende juristische Person abgewickelt wurden, legt Beobachtern zufolge die Vermutung nahe, dass die beiden Gründerfamilien Bonnard und Schindler darin involviert sein dürften. Der Kaufpreis liegt bei knapp 206 Franken je Partizipationsschein.

Die Familienaktionäre tummeln sich vorwiegend in den stimmberechtigten Namenaktien und kontrollieren bei Schindler eine gute Zweidrittelmehrheit.

Bei Stadler Rail werden Forderungen an Grossaktionär Spuhler laut

Für Beobachter geht vom Zukauf von Partizipationsscheinen Signalwirkung für die Börse aus. Von den beiden Transaktionen lasse sich nämlich darauf schliessen, dass der Ankeraktionär den Kursrückgang der letzten Wochen als übertrieben erachte.

Bei Stadler Rail werden nach dem Kurszerfall der letzten Tage Forderungen laut, wonach Firmenpatron Peter Spuhler nun doch ebenfalls ein Zeichen setzen solle (der cash Insider berichtete). Die Aktie des Zugbauers kostete am frühen Mittwochmorgen erstmals weniger als 33 Franken und damit so wenig wie noch nie. Als Stadler Rail im April 2019 an die Börse ging, löste Spuhler einst 38 Franken je Titel. Gemäss Schätzungen flossen ihm damals aus dem Börsengang 1,4 Milliarden Franken zu. An Geldern für einen Ausbau seines 41,5-Prozent-Pakets dürfte es ihm jedenfalls nicht mangeln. Und die Gelegenheit wäre günstig, hat die Stadler-Rail-Aktie innerhalb nur weniger Tage doch mehr als 20 Prozent an Kurswert eingebüsst. Allerdings müsste Spuhler noch die bis zum 16. März laufende Sperrfrist für Titeltransaktionen im Zusammenhang mit der am diesen Tag anstehenden Veröffentlichung des Jahresergebnisses abwarten.