Man verfolge schon lange den Ansatz «local for local», sagte Firmenchef Jens Breu in einem Interview mit dem «St. Galler Tagblatt» vom Dienstag. SFS habe seine Produktionsstätten schon seit mehr als zehn Jahren weltweit vor Ort verteilt. «Insofern tangieren uns die aktuellen Zölle nicht besonders. Nur etwa ein Prozent unseres Umsatzes, rund 40 Millionen Franken, sind von den Zöllen betroffen», sagte Breu. SFS sei aber indirekt über seine Kunden betroffen, wenn diese ihre Aufträge nicht realisieren könnten.

SFS ist gemäss CEO Breu in den USA mit mehr als 30 Standorten «gut aufgestellt». Da die USA ein wichtiger Markt sei, werde das US-Geschäft tendenziell weiter ausgebaut. «Das ist keine Strategieänderung aufgrund von Trumps Zöllen.» Auch höhere Zölle gegenüber China, wie sie Präsident Trump fordere, seien kein Problem, denn SFS sei auch hier vor Ort gut verankert.

Die aktuellen Wirtschaftskriege machten SFS mehr Sorgen als die US-Zölle, sagte Breu. Die Politik habe es geschafft, eine gut laufende Weltwirtschaft stark auszubremsen. Daher verteidigt Breu auch das vor einiger Zeit angekündigt Sparpaket (950 von insgesamt über 13'000 Stellen sollen abgebaut werden). SFS sei im ersten Halbjahr 2025 um 1,1 Prozent gewachsen - dies sei zu wenig, um die Kapazitäten voll auslasten zu können.

Probleme bereitet SFS aber vor allem auch Europa. «Die Krise der deutschen Autoindustrie spüren wir erheblich.» Die weltweite Konkurrenz mache der europäischen Wirtschaft grundsätzlich zu schaffen. Die europäische Industrie werde weiter schrumpfen. Daher seien auch die bilateralen Verträge mit der EU «enorm wichtig», sagte Breu. «Ziel ist nicht der EU-Beitritt. Aber an den Wirtschaftsraum EU müssen wir unbedingt andocken.»

(AWP)