Der Schritt soll sicherstellen, dass Shell weiterhin vertraglichen Verpflichtungen nachkommen kann, nachdem die Invasion Russlands in die Ukraine zu massiven Verzerrungen und Engpässen auf den Energiemärkten geführt hat. Das teilte Shell seinen Käufern von Heizöl und anderen Brennstoffen in einer E-Mail mit, die Bloomberg einsehen konnte. Shell könnte manche Verkäufe ganz stoppen, hiess es.
Der Schritt zeigt einmal mehr, wie die Invasion der Ukraine durch Russland für Chaos auf den europäischen Energiemärkten sorgt. Am Freitag kaufte Shell trotz der Sanktionen, die viele potenziellen Kunden abschrecken, eine Ladung russischen Rohöls, um die Versorgung sicherzustellen. Deutsches Heizöl ist in Europa nahezu identisch mit Diesel, dessen Preise auf knapper werdende Lagerbestände deuten.
Händler sind derzeit bereit, hohe Prämien zu zahlen, um den Treibstoff noch diesen Monat zu bekomme anstatt bis April zu warten.
"Unser Handlungsspielraum zur Erfüllung unserer vertraglichen Verpflichtungen wird aufgrund dieser Umstände, die ausserhalb unseres Einflussbereichs liegen, enger", sagte Shell gegenüber Kunden. Das Unternehmen sei jedoch in der Lage, vertragliche Verpflichtungen zu erfüllen.
Der so genannte Prompt Timespread für Diesel steht derzeit auf Rekordniveau. Er gibt die Prämie an, die Händler bereit sind, für Lieferungen in diesem Monat zu zahlen, anstatt bis April warten zu müssen, was dringenden Bedarf impliziert.
(Bloomberg)