Das US-Arbeitsministerium teilte am Montag mit, dass im Falle eines sogenannten Shutdowns die Bekanntgabe von Konjunkturdaten ausgesetzt würde. Damit wächst bei Investoren die Sorge, dass der für Freitag erwartete monatliche Arbeitsmarktbericht nicht wie geplant erscheint. Dies könnte für Unsicherheit an den Märkten und bei der US-Notenbank Fed vor ihrer nächsten Zinsentscheidung sorgen. «Ein Shutdown ist ein absehbares Ereignis, wie ein Autounfall in Zeitlupe, dem wir alle zusehen», sagte Callie Cox, Chef-Marktstrategin bei Ritholtz Wealth Management.
Sollte der Stillstand länger andauern, könnten weitere Veröffentlichungen betroffen sein, darunter die für den 15. Oktober erwarteten Inflationsdaten. «Es könnte zu einem Kaskadeneffekt kommen, bei dem die Daten immer weiter nach hinten verschoben werden», sagte Gennadiy Goldberg, Leiter der US-Zinsstrategie bei TD Securities. Für die Märkte sei dies schwierig, da sich die Fed massgeblich auf diese Daten stütze. An den Finanzmärkten wird fest mit einer Zinssenkung um einen Viertel-Prozentpunkt auf der Sitzung der Fed am 28. und 29. Oktober gerechnet. Ein 16-tägiger Regierungsstillstand im Jahr 2013 hatte die Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts um fast drei Wochen verzögert.
Einige Experten argumentieren, dass ein Fehlen aktueller Daten die Fed dazu bewegen könnte, an ihren bisherigen Prognosen festzuhalten. «Wenn keine Daten veröffentlicht werden, haben sie keinen Anlass, um von diesem Basisszenario abzuweichen», sagte David Seif, Chefökonom bei Nomura. Die Haushaltsmittel der US-Regierung laufen in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit US-Ostküste) aus. Ohne eine Einigung im Kongress auf eine Übergangsfinanzierung müssten viele Bundesbehörden ihre Arbeit einstellen.
(Reuters)