"Jegliche Schwächung von Russland und das möglicherweise Auseinanderbrechen dieses Vielvölkerstaates hat eine enorm destabilisierende Wirkung auf Europa und darüber hinaus", sagte die Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Claudia Major, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Auf den ersten Blick sei ein schwaches Russland also erfreulich, auf den zweiten Blick gäbe es viele destabilisierende Nebeneffekte. "Wir müssen uns auch fragen, wie wir mit dem möglichen Chaos umgehen, wenn Russland keine Führungsmacht mehr ist, etwa im zentralasiatischen Raum", sagte Major.
Schon jetzt seien die Folgen bereits in Zentralasien, wo Russland eine hegemoniale Führungsmacht war, sichtbar. "Der Kreml wird dort nach den militärischen Niederlagen in der Ukraine als schwach wahrgenommen und erste Staaten wollen dies nutzen, um sich aus der Einflusssphäre Moskaus zu lösen." Als Beispiele nannte Major die aufflammenden Konflikte zwischen Aserbaidschan und Armenien, Kirgisien und Tadschikistan sowie in Kasachstan.
(Reuters)
1 Kommentar
Das sehe ich dezidiert anders. Ein schwaches Russland kann sich nicht in alle Konflikte im nahen Osten und in Afrika einmischen bzw. diese noch schüren und das ist gut für Europa. So kann Russland Europa weniger destabilisieren mit dem Zustrom von Flüchtlingen. Wenn der Einfluss von Russland in den zentralasiatischen Staaten sinkt, haben diese die Möglichkeit sich zu empanzipieren, was auch gut ist.