Die Sichtguthaben bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind in der vergangenen Woche gestiegen. Die Einlagen von Bund und Banken lagen am 14. April bei 544,1 Milliarden Franken nach 532,2 Milliarden in der Woche davor, wie die SNB am Montag mitteilte. Das ist ein Anstieg um rund 11,9 Milliarden Franken. Auf die Giroguthaben inländischer Banken entfielen Ende letzter Woche 515,7 Milliarden Franken (+16,3 Milliarden).

Der wahrscheinlichste Grund für diesen Anstieg der Sichtguthaben sagte Karsten Junius, Chefökonom der Bank J Safra Sarasin, gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass UBS und Credit Suisse mehr Liquidität aus den ihnen von der SNB zur Verfügung gestellten Fazilitäten entnommen haben.

"Diese Veränderung der Sichteinlagen ist ein extremer Anstieg für eine normale Woche“, sagte Junius. "Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass die Entscheidung des Parlaments zu einer erhöhten Marktunsicherheit geführt hat – alles, was es braucht, ist, dass jemand auf den internationalen Märkten Geld von der Credit Suisse oder der UBS abzieht.“

Hohe Abflüsse aus Credit-Suisse-Anlagefonds

Junius fügte hinzu, dass diese Erklärung zwar spekulativ ist, er aber keine anderen Faktoren sieht, welche die Sichteinlagen derzeit so stark beeinflussen könnten - wie saisonale Veränderungen der Geldnachfrage oder verstärkte Deviseninterventionen. Sprecher von UBS und Credit Suisse lehnten eine Stellungnahme ab.

Financial News berichtete am Morgen, dass rund 300 Credit-Suisse-Anlagefonds zwischen dem 23. März und dem 6. April Nettoabflüsse in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar verzeichneten. Dies könnte die Liquiditätssituation der Bank verschlechtert haben.

In der Woche nach Bekanntgabe der Übernahme wurde der Anblick Einlagen zeigten einen noch grösseren Sprung.

(cash/AWP)