Die argentinische Währung, der Peso, wertete am Montag um mehr als zehn Prozent zum Dollar auf und steuerte auf einen der stärksten Handelstage in ihrer Geschichte zu. Vor der Wahl hatten die argentinischen Vermögenswerte noch zu den schwächsten unter den Schwellenländern gezählt. In den USA gehandelte Aktien argentinischer Unternehmen schossen um 40 Prozent in die Höhe, wobei Finanzwerte um bis zu 50 Prozent zulegten. Die internationalen Anleihen des Landes legten um zehn bis 15 Punkte zu.

Milei hat bei den Zwischenwahlen am Sonntag einen deutlichen Sieg davongetragen und damit von den Wählern ein Mandat für seinen radikalen wirtschaftlichen Umbau erhalten. Das Ergebnis gilt als starke Rückendeckung für seine marktwirtschaftlichen Reformen und seinen harten Sparkurs, trotz weit verbreiteter Unzufriedenheit in der Bevölkerung. «Die Auslandsinvestitionen in Argentinien sind bislang sehr enttäuschend, doch die aktuelle Regierung will den Reformkurs beibehalten. Die Chance ist absolut beispiellos», sagte Thea Jamison, Gründerin der Investmentgesellschaft CHANGE Global.

Experten verwiesen dabei auf die Tatsache, dass Mileis Partei deutlich mehr Stimmen erhielt als erwartet. Das Wahlergebnis erhöht ihre Sitze im Abgeordnetenhaus von 37 auf 64. «Zuvor befand sich Milei in einem Überlebenskampf, und jetzt ist er in einer sehr starken Position, um taktische Allianzen zu schmieden und einige Reformen voranzutreiben, die völlig ausser Reichweite waren», sagte Thierry Larose, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Vontobel. Zudem hatte die Regierung von US-Präsident Donald Trump Argentinien mit einem milliardenschweren Finanzpaket gestützt, das an einen Erfolg Mileis geknüpft war.

Dies verschaffe potenziellen ausländischen Investitionen einen längeren Horizont, sagte Graham Stock, Stratege bei RBC BlueBay Global Asset Management. Experten zufolge könnte dies eine sich selbst verstärkende positive Entwicklung anstossen, in der Einheimische beginnen, ihre Dollar-Bestände zu verkaufen. Dies könnte den Peso weiter stärken. Die wirtschaftliche Unsicherheit führte jahrelang dazu, dass viele Menschen Dollar kauften, was die argentinische Währung schwächte. 

(Reuters)