Die Verkäufe nahmen im ersten Semester um 25,7 Prozent auf 586,7 Millionen Franken zu, wie die Gesellschaft am Donnerstag mitteilte. In Lokalwährungen betrug das Plus sogar 29,9 Prozent.

Der Betriebsgewinn "Core-EBITDA" kletterte in der Folge um knapp 62 Prozent auf 130,2 Millionen und die entsprechende Marge um fast 5 Prozentpunkte auf 22,2 Prozent. Und der "Core-Reingewinn" verdoppelte sich auf 65,2 Millionen. Die vom Unternehmen hervorgehobenen "Kern-Ergebnisse" schliessen aussergewöhnliche Aufwendungen und Erträge aus.

Hohe Nachfrage

Die verbesserten Zahlen haben zwar auch mit einer Cyberattacke zu tun, die im Vorjahr das Geschäft stark beeinträchtigt hatte. Die Vergleichsbasis sei somit sehr tief, hatten Beobachter im Vorfeld betont. Mit den ausgewiesenen Zahlen wurden nun aber die Erwartungen der Analysten auf allen Stufen gleichwohl klar übertroffen.

Das Unternehmen führt dafür eine positive Geschäftsentwicklung in beiden Bereichen Drug Products (Tabletten und sterile Abfüllungen) sowie Drug Substances (Wirksubstanzen und Zwischenprodukte) an. Die Nachfrage sei ungebrochen hoch gewesen. Dies habe auch für die Coronavirus-Impfstoffe gegolten.

Die Integration der beiden neuen Standorte in der Nähe von Barcelona, die Siegfried Anfang 2021 von Novartis übernommen hat, verlaufe zudem weiterhin planmässig. Bereits heute würden an beiden Standorten Produktionsaufträge für Neukunden ausgeführt. Zudem rechnet die Gesellschaft unverändert mit "nennenswertem Neugeschäft" ab 2023 und 2024.

Zum Wachstum und zur Gewinnsteigerung trugen neben der guten Nachfrage auch Preiserhöhungen bei. Hinsichtlich der Teuerung sei es gelungen, gemeinsam mit den Kunden "in nahezu allen Fällen angemessene Lösungen zu finden", so die Mitteilung.

Ziele erhöht

Nach dem guten ersten Halbjahr gibt sich das Management nun höhere Ziele. Siegfried erwartet für das gesamte Geschäftsjahr 2022 ein Wachstum von über 15 Prozent in Lokalwährungen. Bislang hatte das Management ein Wachstum im hohen einstelligen bis tiefen zweistelligen Prozentbereich angestrebt.

Die Profitabilität auf Stufe Core-EBITDA für das Gesamtjahr wird ebenfalls höher erwartet. Sie soll in etwa auf Höhe der Profitabilität des ersten Halbjahres (22,2%) liegen. Bislang galt eine Core-EBITDA-Marge von über 20 Prozent als Ziel.

Das erste Halbjahr habe gezeigt, "wie fest wir bei Siegfried das Ruder auch in rauer See in unseren Händen halten und auf Kurs bleiben", liess sich CEO Wolfgang Wienand zitieren. Er erwarte daher ein insgesamt sehr gutes Geschäftsjahr 2022 und sei zuversichtlich für die ambitionierten Pläne in der Zukunft.

(AWP)