Die Kosten der komplett übernommenen Tochter Gamesa sollen bis zum Geschäftsjahr 2026 um 400 Millionen Euro gesenkt werden, wie am Dienstag aus einer Präsentation anlässlich des Capital Markets Day hervorging. «Der Turnaround von Siemens Gamesa hat für uns weiterhin höchste Priorität», betonte Vorstandschef Christian Bruch. Das Management habe einen klaren Weg definiert, um im Geschäftsjahr 2026 den Break-Even für das Windgeschäft zu erreichen und dieses danach in die Gewinnzone zu führen.
Das Produktportfolio solle vereinfacht und die regionale Aufstellung verbessert werden, erklärte der Konzern. Zudem sollen die Prozesse und Kontrollen gestärkt werden. Im Onshore-Windenergie-Bereich werde Gamesa sein Geschäft auf Grundlage klarer Kriterien stärker fokussieren. Im Offshore-Windgeschäft werde Gamesa seine Produktionskapazitäten ausbauen, um den Auftragsbestand abzubauen.
Siemens Energy wolle so schnell wie möglich wieder Dividenden zahlen, betonte Bruch. Die Lieferketten im Windgeschäft seien weiter angespannt und die gestiegenen Zinsen verstärkten den Druck. Die Geschäftsbereiche Gas Services, Grid Technologies und Transformation of Industry, die 70 Prozent
des Umsatzes von Siemens Energy ausmachten, seien auf dem Weg, ihre mittelfristigen Ziele zu erreichen oder zu übertreffen.
Siemens Energy kämpft seit Jahren mit hohen Verlusten der Windturbinensparte mitsamt der inzwischen komplett übernommenen spanischen Tochter Gamesa. Diese wird nach Angaben des Konzerns erst im Geschäftsjahr 2025/26 eine schwarze Null schreiben - zwei Jahre später als bisher angenommen. Im laufenden Jahr werde Gamesa einen Verlust von zwei Milliarden Euro einfahren und damit den ganzen Konzern operativ in die roten Zahlen drücken.
(Reuters)