«Basierend auf der Liquiditätssituation der Signa Development Selection ... sowie ihrer Konzerngesellschaften» erscheine es «gegenwärtig überwiegend wahrscheinlich», dass Signa Development «in sehr naher Zukunft einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen werden», heisst es am Freitagabend in einer Mitteilung der Signa Development Finance.

Dabei handelt es sich um jene Tochter der Signa Development, die formell deren Anleihe im Umfang von 300 Millionen Euro begeben hat. Es ist die einzige öffentlich gehandelte Anleihe der weit verzweigten Signa-Gruppe. Sollte eine Insolvenz beantragt werden, wäre das für die Halter der Anleihe — die eigentlich erst 2026 zur Rückzahlung fällig wird — ein Kündigungsgrund, heisst es in der Mitteilung.

In den letzten zwei Wochen haben zahlreiche Signa-Firmen Insolvenz beantragt, insbesondere die zentrale Signa Holding. Zwei Jahrzehnte rasanten Wachstums kommen damit für Benkos Immobilien- und Handelsimperium zu einem noch rasanteren Ende. Steigende Zinsen, sinkende Bewertungen und strukturelle Änderungen bei Gewerbeimmobilien machten der Signa in den letzten Monaten das Leben schwer.

S&P Global Ratings hatte bereits am Dienstag den Ausfall der Signa Development als «nahezu sicher» bezeichnet. Zuvor hatte der Bauträger bereits Investoren erzürnt, da sich herausgestellt hatte, dass er Hunderte Millionen Euro innerhalb der Gruppe verliehen hatte. Die Anleihe der Signa Development wurde bereits vor der Mitteilung von Freitag nur noch mit einem Zehntel des Nennwerts gehandelt.

(Bloomberg)