Die Pleite der Signa-Gruppe des Tiroler Investors Rene Benko zieht immer weitere Kreise. Nun habe eine 100-prozentige Tochter des früheren Flagschiffes und der ebenfalls bereits insolventen Signa Prime, die Signa Real Estate Management, ein Konkursverfahren beim Handelsgericht Wien beantragt, teilten die Gläubigerschutzverbände Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) und KSV1870 am Montag mit. Eine Fortführung des Unternehmens sei nicht geplant. Das ist der erste Konkurs einer Gesellschaft des weit verschachtelten Immobilienimperiums. Bei anderen Firmen der Gruppe, wie etwa der Dachgesellschaft sowie den beiden operativen Töchtern Prime und Development, laufen hingegen Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung.

Die Signa Real Estate entwickelt und betreut gewerbliche Immobilien in Top-Innenstadtlagen. Zu den Projekten gehören etwa das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck und das Goldene Quartier in Wien. Die Passiva wurden nach Angaben der Kreditschutzverbände mit rund 60 Millionen Euro, die Aktiva mit rund 5,8 Millionen Euro beziffert. Löhne und Gehälter seien bis einschliesslich November bezahlt. Vom Konkurs betroffen seien 47 Beschäftigte und 82 Gläubiger. Bereits Ende November hatte die deutsche Tochter, die Signa Real Estate Germany, Insolvenz angemeldet.

Darüber hinaus beantrage auch die Signa REM Beteiligung GmbH, die ebenfalls zum Konsolidierungskreis der Prime gehört und als Servicegesellschaft innerhalb der Signa Real Estate Group fungierte, ein Konkursverfahren. Die Passiva belaufen sich demnach auf rund 4,7 Millionen Euro, die Aktiva auf rund 1,8 Millionen Euro. 

(Reuters)