"Wir werden einen neuen Vertrag mit Saint-Gobain aufsetzen", sagt zumindest Urs Schenker, Anwalt der Familie Burkard beim umstrittenen Verkauf der Sika-Kontrollmehrheit an Saint-Gobain, am Freitag gegenüber verschiedenen Zeitungen. Ende Jahr läuft der Vertrag von Saint-Gobain zum Kauf der Kontrollmehrheit an Sika aus.
Denn die Erbenfamilie sei fest davon überzeugt, dass der französische Baukonzern der ideale industrielle Partner für Sika sei, wird der Anwalt in "Tages-Anzeiger", "Der Bund" und "Aargauer Zeitung" zitiert. "Wir werden mit Saint-Gobain neu verhandeln und die Konditionen anpassen", erklärt Schenker mit Blick auf den in den letzten drei Jahren sehr gut gelaufenen Aktienkurs von Sika.
Urteil vermutlich erst 2019
Seit drei Jahren will Saint-Gobain das Aktienpaket der Erbenfamilie kaufen, das diese über ihre Familienholding Schenker-Winkler Holding (SWH) hält. Der Sika-Verwaltungsrat hat die Transaktion jedoch blockiert und der Fall liegt nun bei den Gerichten. Es wird immer wahrscheinlicher, dass ein rechtskräftiges Urteil erst 2019 vorliegen könnte, also nach Ablauf des heutigen Vertrags der Burkards mit Saint-Gobain.
Anwalt Schenker selbst glaube übrigens nicht, dass das Zuger Obergericht den erstinstanzlichen Entscheid des Kantonsgerichts umkehren werde. Er sei aber überzeugt, dass das Bundesgericht seiner Partei recht geben werde.
"Der Verkauf wäre immer noch gleich unsinnig wie vor drei Jahren", kommentierte ein Sika-Sprecher am Freitag gegenüber AWP. Und fügt an: "Eine Vertragsverlängerung wäre eine weitere Trotzreaktion der SWH."
Saint-Gobain wollte sich auf Anfrage der Zeitung mit Verweis auf die Ergebnispublikation kommender Woche nicht zu der Thematik äussern.
(AWP)