Die Aktien von Sika fallen um 0,34 Prozent auf 176,35 Franken. Zuvor hatten sie deutlichere Verluste zum Börsenstart wettgemacht und sogar zugelegt. Dass das Management des Baustoffkonzern angesichts der Währungseffekte und China-Schwäche ergreift, wird unter den Anlegern positiv aufgenommen. Die Zahlen zum dritten Quartal hatten allerdings enttäuscht.
Kurzfristig sieht die Bank Vontobel nur geringes Aufwärtspotenzial, der Margenschutz bleibe jedoch erstklassig. Die im Gesamtjahr 2025 angestrebten Ziele erscheinen laut dem zuständigen Analysten als realistisch. Und die reduzierten mittelfristigen Umsatzambitionen seien vor dem Hintergrund des schwächelnden Bausektors - insbesondere in China - verständlich. Eine positive Dynamik könnte in den kommenden Monaten durch Impulse aus der US-Wirtschaft abgestützt werden, führt der Experte aus.
Der Bauchemie- und Klebstoffhersteller Sika wurde in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2025 von starken Währungseffekten und einem schwachen Baumarkt in China gebremst. Nun lancieren die Innerschwizer ein Massnahmenpaket, das auch den Abbau von Arbeitsplätzen vorsieht.
Der Umsatz ging von Januar bis September um 3,8 Prozent auf 8,78 Milliarden Franken zurück, wie Sika am Freitag mitteilte. Unter Ausklammerung der Währungseffekte resultierte ein Plus von 1,1 Prozent, was allein Akquisitionen geschuldet war.
Bei der Profitabilität konnte Sika - unter anderem dank Effizienzsteigerungen und Synergieeffekten aus der MBCC-Übernahme - die Marge verbessern. Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA sank zwar um 3,3 Prozent auf 1,64 Milliarden Franken. Die entsprechende Marge erreichte aber 19,2 Prozent, nach 19,1 Prozent im Vorjahr.
Anpassungen in schwachen Märkten
Gleichwohl nimmt Sika strukturelle Anpassungen in anhaltend schwachen Märkten wie China vor, die etwa eine Reduktion der Belegschaft um bis zu 1500 Mitarbeitende vorsieht. Die einmaligen Kosten dafür belaufen sich auch 80 bis 100 Millionen Franken im laufenden Jahr.
Die Massnahmen sind Teil des neuen Programms «Fast Forward». Es sieht Investitionen von 120 bis 150 Millionen Franken vor und soll bis 2028 jährliche Einsparungen in Höhe von 150 bis 200 Millionen Franken bringen.
Trotz der insgesamt rückläufigen Marktentwicklung und der herausfordernden Marktsituation in China erwartet Sika in 2025 unverändert eine leichte Umsatzsteigerung in Lokalwährungen. Inklusive der neuen Einmalkosten werde die EBITDA-Marge aber neu bei rund 19 Prozent liegen. Ohne diese Kosten rechne Sika unverändert mit einer Marge im Bereich von 19,5 bis 19,8 Prozent.
Weil der Markt weniger schnell wächst als erwartet, muss bei den mittelfristigen Zielen zurückbuchstabieren: Neu rechnet Sika bis 2028 noch mit einem Umsatzwachstum von 3 bis 6 Prozent in Lokalwährungen, nach zuvor 6 bis 9 Prozent. Bestätigt wird die Vorgabe einer EBITDA-Marge im Bereich von 20 bis 23 Prozent.
(AWP)
