Sika verlieren am Freitag im frühen Börsenhandel 1,5 Prozent auf 207,50 Franken, während der Swiss Market Index (SMI) mit 0,5 Prozent etwas weniger stark nachgibt. Seit Jahresbeginn hat der Valor 2,4 Prozent verloren und auf Jahresfrist beträgt das Minus 19 Prozent.
Vorbörslich zeichneten sich noch Kursgewinne von 1,8 Prozent ab, nachdem Jefferies das Kursziel geringfügig auf 274 von 278 Franken senkte, die Einstufung der Aktie aber auf «Buy» beliess. Das Kurspotenzial beträgt entsprechend etwas mehr als 20 Prozent.
Der zuständige Analyst nahm die Kurszielsenkung vor, weil er beim organischen Wachstum im zweiten Quartal eine nachlassende Dynamik erwartet. Mit Morgan Stanley bestätigte eine zweite US-Investmentbank das Rating «Overweight» mit einem ebenfalls leicht angepassten Kursziel von 254 statt wie bisher 257 Franken.
Die Analysten sind für Sika insgesamt zuversichtlicher. 18 Experten stufen den Titel mit «Kaufen» ein, fünf mit «Halten» und drei vergeben ein «Verkaufen». Das durchschnittliche Kursziel liegt gemäss Daten von Bloomberg bei 256 Franken.
Bereits vor drei Wochen waren die Hoffnungen gross, der Sika-Titel könnten zu einer Erholungsrally ansetzen. Damals nahm Goldman Sachs die Abdeckung für den Bauchemie- und Klebstoffhersteller mit «Buy» wieder auf und setzte das Kursziel bei 280 Franken. Der Einstiegszeitpunkt sei für langfristige Anleger günstig, sagte die US-Bank. Die Titel seien aktuell mit Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) mit einem Abschlag von 22 Prozent auf den 5-Jahresdurchschnitt günstig bewertet.
Zölle und schwacher Dollar belasten
Es sind derzeit primär drei Faktoren, die den Titel zurückhalten. Erstens belasten die im Raum stehenden US-Zölle. Gerade die Automobilbranche durchläuft weiterhin schwierige Zeiten. Zudem besteht unter Marktteilnehmern die Sorge, das Wirtschaftswachstum könnte gerade in Europa wegen den Zöllen schlechter ausfallen als erwartet. Damit würde sich die Erholung der Baummärkte weiter verzögern, da derzeit noch nicht absehbar ist, ab wann das deutsche Infrastrukturprogramm von 500 Milliarden Euro einen positiven Einfluss auf die Baubranche und somit Sika hat.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Dollarschwäche. Die US-Valuta hat seit Jahresbeginn 12 Prozent an Wert verloren. Einzelne Ökonomen gehen davon aus, dass sie sich im laufenden Jahr weiter verbilligen könnte. Entsprechend dürfte dies sowohl das in Franken gerechnete Umsatzwachstum schmälern als auch die Gewinnentwicklung bei Sika in den nächsten Monaten belasten.
Der Baustoffhersteller legt am 29. Juli die Zahlen für das erste Halbjahr vor.
(cash)
1 Kommentar
Gut fundierte Einschätzung! Bin vom Geschäftsmodell nach wie vor sehr überzeugt.