Erstmals seit Langem will ein ausländischer Staat am Schweizer Kapitalmarkt wieder Geld aufnehmen. Dabei will sich die Slowakische Republik in den Städten Zürich (am 9. April), Bern und Basel (10.4.) und in Genf (11.4.) vor Investoren präsentieren. Danach dürfte anhängig von den Marktbedingungen eine mehrteilige Transaktion in Franken folgen.

Dies sei die erste Transaktion einer ausländischen Staatsanleihe am Schweizer Kapitalmarkt seit 2015, als die Republik Polen in der Schweiz eine Anleihe platziert hatte, sagte Rosario Clemente, Leiter Kapitalmarkt bei der Deutschen Bank Schweiz. Andere einstmals am Markt bekannte und beliebte Länder wie etwa Italien machten sich schon länger rar.

Die Slowakische Republik als Schuldner

Die slowakische Republik ist kein neuer Schuldner am hiesigen Kapitalmarkt. Seit der letzten Emission sind allerdings schon mehr als zehn Jahre vergangen. 2012 und 2013 platzierte das osteuropäische Land eine sechs- und eine zehnjährige Tranche. 2012 belief sich das Emissionsvolumen auf insgesamt 500 und 2013 auf 575 Millionen Franken, wie Clemente weiter ausführte. Zwischen 2009 und 2013 hatten zudem bereits Tschechien, Polen und Litauen Geld am hiesigen Markt aufgenommen.

Gründe für das Fernbleiben Anderer

Clemente erklärt sich das Fernbleiben ausländischer Staaten unter anderem damit, dass der Euromarkt in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr liquide geworden ist. Zudem profitiere der Markt vom System der «Primary Dealerships».

Ein weiterer Faktor dürften wohl auch die vergangenen Anleihenkaufprogramme der Europäischen Zentralbank sein, die im Zuge der Euro-Schulden-Krise die Spread-Entwicklungen unterstützt haben.

(AWP)