Knapp 12 Prozent hat die Aktie von Logitech seit Januar eingebüsst. Damit wird ihr die unrühmliche Rolle des diesjährigen SMI-Schlusslichts zuteil.

Ob dieses Minus noch üppiger wird oder ob die Aktie des Unterhaltungselektronikherstellers aus Lausanne die Verluste eingrenzen kann, darüber könnte der für den morgigen Mittwoch angesetzte Investorentag entscheiden. Raum für eine stärkere Kursbewegung ist jedenfalls vorhanden, wenn man hiesigen Börsenbeobachtern Glauben schenken will.

Wie Kepler Cheuvreux in einem Kommentar schreibt, gilt das Interesse nicht nur der künftigen Strategie Logitechs. Vielmehr erhofft sich der Broker erste wichtige Erkenntnisse in Bezug auf das neue Geschäftsjahr. Dieses beginnt bei den Westschweizern jeweils am 1. April.

Tagesgeschäft momentan ziemlich unberechenbar

Zuletzt wurde das Handelsgeschehen beim SMI-Schlusslicht von der Angst überschattet, dass Logitech die diesjährigen Ziele erneut nach unten anpassen könnte. Zumindest Kepler Cheuvreux glaubt das allerdings nicht und erachtet die Ziele als eher konservativ.

Dem Broker zufolge macht das schwierige Konsumumfeld die Absatzentwicklung momentan unberechenbar. Er geht deshalb davon aus, dass Logitech diesem Umstand bei den Zielen für das neue Geschäftsjahr Rechnung trägt. Auf der Kostenseite bestünden allerdings genügend Möglichkeiten, um über Sparmassnahmen gegensteuern zu können.

Deutlich zurückhaltender gibt sich die UBS. Erst kürzlich stufte die Grossbank die Logitech-Aktie von "Buy" auf "Neutral" herunter. Gleichzeitig strich sie das 12-Monats-Kursziel auf 57 (zuvor 66) Franken zusammen. Das deckt sich in etwa mit der Einschätzung seitens von Kepler Cheuvreux. Der Broker stuft die Aktie mit "Hold" und einem Kursziel von 53 Franken ein.

Überzeugt der neue Finanzchef?

Die UBS warnt vor einer längeren Durststrecke für Logitech im Geschäft mit PC-Peripheriegeräten und Videokonferenz-Lösungen und stützt sich dabei auf Aussagen von Branchenexperten ab. Diese Durststrecke könnte gut und gerne 12 bis 15 Monate andauern, wie die Grossbank schreibt. Ihre Gewinnschätzungen für die kommenden Jahre liegen denn auch bis zu 30 Prozent unter den durchschnittlichen Annahmen anderer Banken.

Anders als für die UBS dreht sich bei Kepler Cheuvreux im Vorfeld des Investorentages alles um die Glaubwürdigkeit des Unternehmens, musste dieses bei den diesjährigen Zielen doch mehr als einmal zurückbuchstabieren. Der Glaubwürdigkeit Logitechs helfen könnte der neue Finanzchef Charles Boynton. Er ist seit dem 6. Februar in dieser Funktion tätig und wird sich erstmals der Investorengemeinde stellen. Überzeugt Boynton, könnte das dem Aktienkurs zuträglich sein. Die grundsolide Bilanz seines neuen Arbeitgebers liesse etwa höhere Dividenden oder noch grosszügigere Aktienrückkäufe zu.