Wer zu Jahresbeginn Aktien der grössten Schweizer Banken kaufte, ist damit nicht sehr gut gefahren. Julius Bär (-17 Prozent), Credit Suisse (-16 Prozent) und UBS (-14 Prozent) haben alle klar an Wert verloren und stehen bislang einiges schlechter da als der ohnehin schon negative Swiss Market Index (SMI: -3 Prozent).

Doch laut den Aktienanalysten der amerikanischen Citigroup haben zumindest zwei der drei SMI-Bankaktien in den nächsten zwölf Monaten einiges an Aufholpotenzial. Denn CS und Julius Bär sind zwei von insgesamt sieben Schweizer Titeln, welche Citigroup derzeit zum Kauf empfiehlt. Das geht aus einer ausführlichen Studie hervor, die sich mit dem Schweizer Aktienmarkt befasst.

Unter dem Titel "Buy the Swiss Super Seven" wird dabei die Schweizer Börse anhand eines Modells mit mehreren Faktoren beurteilt. Darunter das zukünftige Wachstum von Dividenden und Gewinn, die Bilanzstruktur, der Cashflow oder die Dollar-Resistenz. Die Gewinnerliste: ABB, Credit Suisse, Julius Bär, Nestlé, Novartis, Swatch und Zurich.

Die sieben Schweizer Super-Aktien gemäss Citigroup

TitelPerf. Anfang Jahr (%)Perf. 52 Wochen (%)Dividendenrendite (%)
Zurich+5,3+5,55,8
Swatch-0,6-2,01,9
CS-15,8-5,31,7
Novartis+3,3+1,03,3
ABB-11,8-5,13,4
J. Bär-17,8-14,42,9
Nestlé-1,9-1,32,7

Quelle: cash.ch (Stand 01.10.18)

Den höchsten Punktestand erreicht Zurich, vor allem auch aufgrund des konstanten Dividendenwachstums. Auch Swatch, CS und Julius Bär werden als Dividendenkönige bezeichnet – im Hinblick auf zukünftiges Renditenwachstum. Hinter Zurich folgen Swatch, die zusätzlich mit dem Cashflow punkten.

Keine Chance für die Überflieger

Auffällig an diesem Ranking ist, dass die bisherigen SMI-Überfliegeraktien auf den hinteren Plätzen landen. Die Top Fünf in diesem Jahr (Lonza, Sika, Givaudan, Swiss Life, Givaudan) können die Citigroup-Analysten jeweils nur in wenigen Punkten überzeugen. Das liegt unter anderem daran, dass die Bewertungen für die gut gelaufenen Aktien mittlerweile vergleichsweise hohe Niveaus erreicht haben.

Citigroup ist dennoch zuversichtlich für den gesamten Schweizer Aktienmarkt. Basierend auf dem hiesigen Einkaufsmanagerindex (PMI) sei bei Schweizer Aktien in den kommenden zwölf Monaten mit einem hohen Gewinnwachstum zu rechnen. Italien und die Schweiz sind laut den Experten gar die beiden einzigen Länder Europas mit zweistelligem Gewinnwachstum in den nächsten zwei Jahren. Ihre Prognose: Der SMI dürfte im kommenden Jahr erstmals 10'000 Punkte erreichen.

Billig oder teuer?

Zwar ist der Schweizer Markt im historischen Vergleich mit einem hohen Kurs-Gewinn-Verhältnis bewertet. Vergleicht man aber die durchschnittlichen Dividendenrenditen mit den Renditen auf Staatsanleihen, zeigt sich: Die Differenz ist immer noch nahe an Rekordwerten. Citigroup schreibt deshalb: "Schweizer Aktien sehen super billig aus".

Dividendenrendite Schweizer Aktien (dunkelblau) und Rendite auf Schweizer Staatsanleihen (Laufzeit zehn Jahre), Quelle: Citigroup

Trotz der zahlreichen Superlativen werden in den Citigroup-Unterlagen auch Risikofaktoren genannt. Der SMI korreliere stark mit dem Euro-Franken-Kurs, wobei ein schwacher Franken dem Leitindex helfe. Wie der Kursverlauf der letzten Monate zeigt, wären Anleger schlecht beraten, würden sie mit einer nachhaltig schwachen Währung rechnen.