Renaud De Planta, ehemaliger geschäftsführender Senior Partner von Pictet und einer der bekanntesten Privatbankiers der Schweiz, hat im Lauf der letzten Monate seinen Wohnsitz nach Italien verlegt. Das berichtet Bloomberg mit Verweis auf gut informierte Kreise. 

Bereits Ende Juli hatte «24 heures» über entsprechende Umzugsabsichten De Plantas berichtet. De Planta habe einen vorteilhaften Steuerdeal mit Italien ausgehandelt, wo er Immobilien besitzt, mutmasste die Westschweizer Zeitung damals. Laut «Le Matin Dimanche» besitzt er ein Haus in der Toskana und eines auf der Insel Elba.

De Planta und seine Frau würden weiterhin in der Schweiz Steuern zahlen, schreibt dagegen Bloomberg. Der Bankier habe enge persönliche Bindungen zu Italien, da er einen grossen Teil seiner Kindheit dort verbracht habe und die Sprache spreche, so Bloomberg. Angaben zufolge wuchs de Planta in Turin und Genf auf. Laut den Quellen der Nachrichtenagentur hat der Umzug auch nichts mit einer geplanten Volksabstimmung über der Erbschaftssteuer-Initiative zu tun, die in der Schweiz am 30. November 2025 stattfindet.

De Planta ist Mitglied des Bankrates der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Das soll er laut dem Bloomberg-Bericht auch nach seinem Umzug nach Italien bleiben.

Auf Anfrage verweist die Medienstelle der SNB auf Artikel 40 im Nationalbankgesetz. Ein möglicher ausländischer Wohnsitz im Ausland eines SNB-Bankrates wird dort nicht erwähnt. In den Bankrat gewählt werden können demnach «Persönlichkeiten mit schweizerischem Bürgerrecht, einwandfreiem Ruf und mit ausgewiesenen Kenntnissen in den Bereichen Bank- und Finanzdienstleistungen, Unternehmensführung, Wirtschaftspolitik oder Wissenschaft.»