“Wir können eine weitere Straffung nicht ausschliessen”, sagte Jordan in einem Interview mit Bloomberg Television auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos am Donnerstag. “Wir sind jetzt ungefähr bei 1 Prozent, und die Inflation liegt immer noch über 2 Prozent. Es ist also klar, dass eine gewisse Straffung wahrscheinlich in Aussicht steht.”

Von Bloomberg befragte Ökonomen erwarten derzeit eine weitere Anhebung um einen halben Prozentpunkt auf 1,5 Prozent im März und gehen davon aus, dass die SNB dann ein Jahr lang auf diesem Niveau verharrt.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) gibt traditionell keine expliziten Prognosen über ihren beabsichtigten Zinspfad ab. Jordan bekräftigte diese Position. Die jüngste Inflationsschätzung der Zentralbank von 2,4 Prozent für 2023, die über der Obergrenze von 2 Prozent liegt, deutet jedoch auf eine weitere Straffung hin.

Bislang hat die SNB die Zinsen in diesem Zyklus um 175 Basispunkte angehoben, verglichen mit 250 Basispunkten bei der EZB und 425 Basispunkten bei der Federal Reserve. Obwohl die Zinssätze dadurch angesichts der niedrigen Inflation in der Schweiz real über das Niveau der Eurozone angehoben wurden, haben Analysten davor gewarnt, dass eine zunehmende Zinsdifferenz Wetten gegen den Schweizer Franken auslösen könnte.

(Bloomberg)