Im Gegensatz zur letzten Sitzung der Schweizerischen Nationalbank im Dezember wird die nächste vierteljährliche Entscheidung die Entwicklung der Währung berücksichtigen, die über den zuvor beobachteten nominalen Anstieg hinausgeht, sagte Präsident Thomas Jordan.

«Der grosse Unterschied ist nun, dass der Schweizer Franken aufgewertet hat, vor allem in der letzten Woche des vergangenen Jahres», sagte Jordan gegenüber Bloomberg Television in Davos. «Dies hatte bereits eine gewisse Auswirkung — der Inflationsausblick hat sich abgeschwächt.»

Da erwartet wird, dass die Zentralbanken weltweit in diesem Jahr die Zinsen senken werden und die US-Notenbank die Führung in den grossen Volkswirtschaften übernehmen wird, verzeichnet die Schweiz bereits schwächere Preissteigerungen als viele andere Länder. Die Währungshüter haben die Zinsen zuletzt im Juni angehoben und danach keine weiteren Schritte mehr unternommen, während die Währung an Stärke gewann.

Reale Aufwertung

«Lange Zeit hatten wir vor allem eine nominale Aufwertung — das war sehr hilfreich, denn es schützte uns vor dem Inflationsdruck aus dem Ausland», sagte Jordan. «In den letzten Wochen des vergangenen Jahres haben wir eine reale Aufwertung erlebt. Das macht die Situation für einige unserer Unternehmen schwieriger.»

Während einige Analysten bereits im März mit Zinssenkungen in der Schweiz rechnen, hat sich Jordan wiederholt vorsichtiger geäussert. Im Dezember bemerkte er, dass die Zentralbank keine Anpassung der Geldpolitik signalisieren müsse.

«Im Moment sieht es so aus, als hätten wir angemessene monetäre Bedingungen», sagte er am Mittwoch. «Das kann sich ändern.»

(Bloomberg)