Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat erneut auf die Hürden für eine Senkung des Leitzinses in den negativen Bereich hingewiesen. Die Erfahrung zeige zwar, dass Negativzinsen wirksam sein könnten, sagte SNB-Vizepräsident Antoine Martin der Zeitung «L'Agefi».

Gleichzeitig brächten sie auch Herausforderungen für Banken, Investoren und Haushalte mit sich, die dadurch grössere Risiken eingingen. «Dieses Phänomen könnte langfristig negative Auswirkungen haben», erklärte er. Es sei zu beachten, dass die Anforderungen für die Einführung negativer Zinsen höher seien als für Zinssenkungen, wenn sich die Zinsen im positiven Bereich befänden.

Die SNB hatte im Juni auf die sinkende Inflation mit der sechsten Zinssenkung in Folge auf 0,00 Prozent reagiert und nicht ausgeschlossen, den Leitzins in Zukunft ins Minus zu drücken. Die SNB, die bereits von 2014 bis 2022 Negativzinsen hatte, strebt für Preisstabilität eine Inflation zwischen null und zwei Prozent an. Im Juli stieg die Inflation in der Schweiz leicht auf 0,2 Prozent.

Martin erklärte, dass die SNB kein Deflationsrisiko sehe, denn ihre Modelle prognostizierten für die kommenden Quartale einen Anstieg der Teuerung.

(Reuters)