38 der 40 von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Ökonomen erwarten einen unveränderten Satz. Lediglich zwei Experten prognostizieren eine Senkung auf minus 0,25 Prozent, wie aus der vom 3. bis 8. Dezember erstellten Umfrage hervorgeht. Bereits im September hatte die SNB nach sechs Zinssenkungen in Folge von einer weiteren geldpolitischen Lockerung abgesehen und ihren Leitzins bei null Prozent belassen.

Mit Blick auf den bevorstehenden Zinsentscheid ist der breite Konsens auch auf die wiederholten Äusserungen von SNB-Präsident Martin Schlegel zurückzuführen. Dieser hatte betont, die Hürde für eine Zinssenkung unter null sei wegen unerwünschter Nebenwirkungen hoch. Bei Bedarf werde die SNB am Devisenmarkt intervenieren, um die Preisstabilität zu gewährleisten, so der Notenbanker. Bis Mitte 2022 hatte die SNB die Zinsen sieben Jahre lang im negativen Bereich gehalten, um den Deflationsdruck zu dämpfen. Dieser wurde durch den starken Franken verschärft, der in Krisenzeiten bei Anlegern als sicherer Hafen gilt.

Auch auf längere Sicht sehen die meisten Experten die Zinsen stabil. Eine grosse Mehrheit von 21 der 25 Ökonomen, die eine Prognose bis Ende 2026 abgaben, geht von einem unveränderten Leitzins aus. Das Risiko, dass die SNB wieder negative Zinsen einführt, schätzen 14 von 17 befragten Experten als gering ein. Dies ist eine deutliche Kehrtwende im Vergleich zu einer Umfrage vom Juni, als die meisten das Risiko noch als hoch einstuften.

Bank-Syz-Chefökonom Reto Cueni erklärte, er sehe erst Anfang 2027 die Möglichkeit eines ersten Zinsschrittes nach oben und damit weg von der Nulllinie. «Bis dahin dürfte sich die Konjunktur in der Schweiz verbessert haben, vor allem auch gezogen von der erwarteten Erholung im Euroraum, welche wiederum eine anziehende Inflation mit sich bringen dürfte.»

(Reuters)