Die Credit Suisse wolle sich "auf ihre Stärken konzentrieren", sagte Thomas Jordan in einem SRF-Interview am Samstag und fügte an, die SNB begrüsse das.

"Das heisst Konzentration auf das Vermögensverwaltungsgeschäft und aufs Asset Management, Konzentration auf die schweizerische Universalbank und viel weniger Investmentbanking als in der Vergangenheit. Und das bedeutet auch, dass mit der Umsetzung von ihrer Strategie die Risiken von der Credit Suisse etwas weiter zurückgehen, und das ist auch aus der Finanzstabilitäts-Perspektive positiv und deshalb begrüssen wir auch die Entwicklung.” Die abgeschlossene Kapitalerhöhung der Bank sei ein "wichtiger Meilenstein".

Die SNB äussert sich normalerweise nicht zu einzelnen Geschäftsbanken, ist von dieser Haltung in letzter Zeit aber in Bezug auf die Credit Suisse abgerückt.

Nach Jahren der Skandale und Fehltritte des Managements nimmt die Credit Suisse eine umfassende Neuausrichtung ihres Geschäfts vor. Die neue Strategie sieht unter anderem vor, das Kapitalmarkt-, Beratungs- und Leveraged-Finance-Geschäft in eine Boutique-Einheit unter der Marke CS First Boston auszugliedern und die verbleibenden Handelsgeschäfte enger mit dem Wealth Management zu verzahnen.

In Bezug auf die Geldpolitik verteidigte Jordan die konservative SNB-Definition der Preisstabilität, die eine Inflationsrate zwischen null und 2 Prozent vorsieht. Andere große Zentralbanken wie die Europäische Zentralbank streben ein Preiswachstum von rund 2 Prozent an.

(Bloomberg)