Die Sichtguthaben von Banken und Bund bei der SNB stiegen in der vergangenen Woche um 2,5 Milliarden auf 589,3 Milliarden Franken. Bereits in den Wochen zuvor hatten sie angezogen, zum Teil sogar noch kräftiger. Sei Anfang Juli sind sie insgesamt um rund 13 Milliarden Franken gewachsen. Die Entwicklung der Sichtguthaben gilt als Indiz dafür, ob die SNB am Devisenmarkt interveniert, um den Franken gegenüber dem Euro zu schwächen. Die Zentralbank kauft Euro und schreibt den Banken den entsprechenden Franken-Betrag auf deren SNB-Konten gut. Ein SNB-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.

"Die Volumen der Interventionen sind gesunken, sie sind etwas tiefer als in der Vorwoche", sagt Maxime Botteron, Ökonom bei der Credit Suisse. "Wir sind weiterhin der Ansicht, dass die SNB die Zinsen am 19. September nicht reduzieren wird. Aber der Druck auf dem Franken bleibt noch relativ hoch." Die Schweizer Währung gilt bei Investoren als sicherer Hafen und ist in unsicheren Zeiten besonders gefragt. Doch eine Aufwertung macht Schweizer Waren im Ausland teuer und schwächt damit die exportorientierte Wirtschaft. Um dem entgegenzusteuern, setzt die SNB auf Negativzinsen von aktuell minus 0,75 Prozent und kauft zudem bei Bedarf Euro auf. Aktuell kostet die europäische Gemeinschaftswährung 1,0879 Franken.