Angesichts des Teuerungsrückgangs hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Bereitschaft zu weiteren Zinssenkungen bekräftigt. SNB-Präsident Martin Schlegel schloss dabei auch eine erneute Einführung von Negativzinsen nicht aus. «Niemand mag diese Negativzinsen, offensichtlich auch die Schweizerische Nationalbank nicht», sagte Schlegel am Dienstag auf der Konferenz «Point Zero Forum» in Zürich. «Aber wenn wir es machen müssen, dann sind wir sicherlich bereit, es wieder zu machen.» Die Notenbank hatte im März den Leitzins zum fünften Mal in Folge auf nun noch 0,25 Prozent gesenkt. Die nächste geldpolitische Lagebeurteilung ist für den 19. Juni anberaumt.

In der Schweiz war die Teuerung im April zum Erliegen gekommen, die Verbraucherpreise blieben gegenüber dem Vorjahresmonat stabil. Die Inflation liegt damit auf dem tiefsten Niveau seit vier Jahren und am unteren Ende der von der SNB für Preisstabilität angepeilten Bandbreite von null bis zwei Prozent. Schlegel erklärte auf der Veranstaltung weiter, dass die SNB auch Devisenmarktinterventionen nutzen könnte, um ein Abgleiten der Inflation unter den Zielbereich zu verhindern.

(Reuters)