Vermögende Familien wollen mit Blick auf die nächsten zwölf Monate risikoaffiner werden und erhöhen ihre Allokationen insbesondere in Aktien und Privatmärkte. Dazu werden die Barbestände reduziert.

Das geht aus dem "Family Office Investment Insight Report 2023" von Goldman Sachs hervor. Für den Report wurden während eines Monats Anfang 2023 166 institutionelle Family Offices mit einem Nettovermögen von mindestens 500 Millionen Dollar befragt. Family Offices sind Gesellschaften oder Büros, welche die Privatvermögen von Eigentümerfamilien verwalten.

35 Prozent der Befragten planen demnach, die Investitionen in Cash oder Cash-ähnliche Anlagen (ohne US-Staatsanleihen) zu verringern, um das Geld anderswo anzulegen. 48 Prozent der Befragten wollen dabei ihren Anteil an Public Market Equities (also börsenkotierte Aktien) erhöhen, 41 Prozent will bei Private Equity aufstocken. 39 Prozent der konsultierten Family Offices will bei festverzinslichen Anlagen die Investitionen erhöhen, deren 27 Prozent planen bei privaten Immobilien und Infrastruktur höhere Engagements.

Die Family Offices gaben an, insbesondere in die Bereiche Informationstechnologie und Gesundheit zu investieren, da diese als besonders konjunkturbeständig und langfristig gewinnbringend gelten, schreibt Goldman Sachs. In Anbetracht der Volatilität und der Herausforderungen des vergangenen Jahres seien Family Offices bemerkenswert gelassen geblieben und hätten ihre Strategie in der Vermögensanlage nur geringfügig verändert.

Relativ hoher Anteil an alternativen Anlagen - Gestiegene Skepsis bei Krypto

Typisch für Family Offices ist, dass sie einen relativ hohen Anteil an so genannt alternativen Anlagen halten, nämlich über die Hälfte des Vermögens. Das lässt sich auch damit erklären, dass viele Anlageprodukte aus diesen Bereichen nur für Privatinvestoren mit beträchtlichen finanziellen Mitteln oder Institutionellen Investoren verfügbar sind.

Ersichtlich ist dies bei den Durchschnittwerten für die Vermögensallokation der befragten Family Offices: 28 Prozent werden noch in Public Market Equities gehalten, dann kommt mit 26 Prozent aber bereits Private Equity (Privatmärkte beziehungsweise nicht-kotierte Aktien). 9 Prozent werden in privaten Immobilien und Infrastruktur gehalten, 6 Prozent in Hedge-Fonds und 3 Prozent in Privatkrediten. Nebst diesen alternativen Anlagen werden rund 10 Prozent in festverzinsliche Anlagen gehalten und nur 1 Prozent in Rohstoffen.

Aktuell sind mehr Family Offices in Kryptowährungen investiert als noch im Jahr 2021. Der Anteil stieg im Vergleich von 16 Prozent auf 26 Prozent. 2022 gaben jedoch nur 12 Prozent an, in Zukunft an Kryptowährungen interessiert zu sein, so das Resultat der Umfrage zu Bitcoin & Co. 2021 lag diese Zahl noch bei 26 Prozent. Die extreme Volatilität des Marktes im vergangenen Jahr scheine das Interesse gedämpft zu haben, schreibt Goldman Sachs. 62 Prozent gaben an, nicht in Kryptowährungen investiert zu sein und auch in Zukunft kein Interesse daran zu haben. 2021 waren dies nur 39 Prozent.

(cash)