Mit dem Update sollten die von französischen Behörden gemessenen überhöhten Werte elektromagnetischer Strahlen unter die Grenzwerte gedrückt werden, teilte der US-Konzern am Freitag mit. «Wir freuen uns darauf, dass das iPhone 12 weiterhin in Frankreich erhältlich sein wird.»
Einem Insider zufolge will Italien Apple ebenfalls auffordern, seine Software für das Smartphone zu modifizieren. Von der Bundesnetzagentur (BNetzA) hiess es dazu: «Wir sind in Kontakt mit der französischen Behörde zu einer europaweiten Lösung.»
Die französischen Behörden begrüssten das Software-Update und kündigten an, dieses so schnell wie möglich zu testen. Ähnlich äusserten sich belgische Stellen. Diese hatten nach Veröffentlichung der ANFR-Erkenntnisse eigene Untersuchungen zu möglichen Gesundheitsschäden für Smartphone-Nutzer angekündigt.
Frankreich misst erhöhte Strahlenwerte
Die französische Strahlenaufsicht ANFR hatte bei Tests des iPhone 12 bei einem bestimmten Anwendungsszenario, das allerdings nicht Teil der europäischen Prüfnorm ist, überhöhte Werte gemessen. Sie ordnete daher einen Verkaufsstopp für das Gerät an. «Die Grenzwert-Überschreitung hängt mit einem spezifischen Testprotokoll zusammen, das von den französischen Regulierungsbehörden verwendet wird, und ist kein Sicherheitsrisiko», betonte Apple.
Der Technologieriese aus dem Silicon Valley hatte unmittelbar nach Veröffentlichung der ANFR-Test darauf hingewiesen, dass die Geräte bei sämtlichen bisherigen Überprüfungen die Grenzwerte eingehalten hätten. «Der Vorfall wird schnell in Vergessenheit geraten», prognostizierte Ben Wood, Chef-Analyst des Research-Hauses CCS Insight. Schliesslich sei das Modell schon etwa drei Jahre alt. Apple hatte am Dienstag die neueste Generation seines Smartphones, das iPhone 15, präsentiert.
Die ANFR prüfte den Angaben zufolge die sogenannte Spezifische Absorptionsrate (SAR). Sie gibt an, wie stark elektromagnetische Strahlung von einem Material aufgenommen und dadurch erwärmt wird. Medizinischen Studien zufolge kann eine zu hohe SAR von Mobiltelefonen bestimmte Arten von Krebs begünstigen.
(Reuters)