Die Aktie von Meyer Burger hatte zuletzt einen schweren Stand. Alleine seit Ende April errechnet sich ein sattes Minus von fast 15 Prozent.

Trotzdem oder gerade deshalb trifft am frühen Dienstagmorgen überraschend eine Kaufempfehlung der UBS für die Aktie des Solarunternehmens ein. Die grösste Schweizer Bank nimmt ihr Anlageurteil von "Neutral" auf "Buy" hoch. Gleichzeitig erfährt das 12-Monats-Kursziel mehr als eine Verdoppelung auf 60 (zuvor 28) Rappen.

Schreibt Meyer Burger ab 2023 endlich Gewinne?

Die UBS räumt zwar ein, dass Meyer Burger in der Vergangenheit schwierige Zeiten durchlebt hat. Auf dem Weg hin zum vollintegrierten Anbieter habe das Unternehmen mit dem Aufbau der Solarzellenproduktion und dem Vertriebsnetz allerdings wichtige Meilensteine erreicht.

In Erwartung höherer Absatzpreise rechnet die Grossbank ab dem Jahr 2023 mit schwarzen Zahlen.

Die UBS ist mit ihrer Kaufempfehlung in guter Gesellschaft. Auch Mirabaud Securities sowie die US-Investmentbank Jefferies preisen die Aktie von Meyer Burger zum Einstieg an, letztere gar mit einem Kursziel von 67 Rappen.

UBS-Rivalin Credit Suisse widerspricht vorerst

Unter Zugzwang steht nun die Credit Suisse. Die UBS-Rivalin empfiehlt die Aktie wie bis anhin mit "Underperform" und einem Kursziel von gerade einmal 30 Rappen zum Verkauf. Sie führt die Aktie sogar unter negativen Vorzeichen auf der sogenannten "High-Conviction Ideas Liste" (der cash Insider berichtete).

Die Grossbank geht davon aus, dass Meyer Burger künftig bloss 41 Euro-Cents je Watt-Peak verdienen wird. Das Unternehmen selber strebt mindestens 46 Euro-Cents an.

Beobachtern zufolge verdichten sich die Anhaltspunkte, wonach sich die Annahmen der Credit Suisse als zu tief erweisen könnten. Sie schliessen deshalb nicht aus, dass nach der UBS auch die kleinere der beiden Schweizer Grossbanken über die Bücher gehen muss. Auch die UBS schreibt, dass die 46 Euro-Cents je Watt-Peak wohl knapp erreicht werden können.

Obwohl die Aktie von Meyer Burger deutlich von den Jahreshöchstkursen bei etwas mehr als 50 Rappen nach unten zurückgefallen ist, errechnet sich seit Jahresbeginn noch immer ein Plus von gut 15 Prozent. Im Jahresvergleich haben sie sich sogar mehr als im Kurs verdreifacht.