Die Aktien des Hörgerätespezialisten Sonova notieren am Freitagmorgen an der Schweizer Börse 0,86 Prozent tiefer bei 243,50 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,35 Prozent hinzugewinnt. Seit Jahresbeginn hat der Titel 17 Prozent eingebüsst, auf 52 Wochen steht das Minus bei 10 Prozent.
Nun stuft die britische Bank Barclays ihre Anlageempfehlung für Sonova herunter auf «Underweight» von zuvor «Equal Weight» bei einem Kursziel von 225 Franken (zuvor 275 Franken). Der zuständige Analyst hält die Konkurrenz für besser aufgestellt als der Hörgerätehersteller aus Stäfa. Bereits Anfang Juni hat BNP Paribas seine Bewertung auf «Underperform» von «Outperform» auf 215 Franken gesenkt.
Von den insgesamt 23 bei Bloomberg erfassten Analysten empfehlen vier die Titel zum Kauf, 13 zum Halten und sechs zum Verkauf. Das 12-monatige Kursziel veranschlagen sie bei 266 Franken.
Chefwechsel und turbulentes Geschäftsumfeld
Sonova steckt nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2024/2025 in einem herausfordernden 2025/2026 fest. Und mittendrin wird es dann auch zu einem Chefwechsel kommen. CEO Arnd Kaldowski wird aus persönlichen Gründen per Ende September 2025 von seinem Amt zurücktreten. Eric Bernard, früher Chef beim Konkurrenten WS Audiology, soll am 1. Juli 2025 zu Sonova stossen und am 1. Oktober 2025 die CEO-Position übernehmen.
Für die Zukunft sieht Kaldowski das Unternehmen zwar gut aufgestellt, betont aber die zahlreichen Unsicherheitsfaktoren, die den Blick nach vorne etwas verstellten. Vor allem die US-Konsumenten bereiten dem scheidenden CEO Sorgen, wie er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP Anfang Mai sagte.
Denn aktuell sorgten die Krisenherde rund um den Globus dafür, dass unter den Kunden die Sorge wachse, die Teuerungsrate könnte wieder deutlich zulegen, sagte Kaldowski.
Für den weiteren Geschäftsverlauf stellt Sonova zwar weiteres Wachstum in Aussicht, hebt aber hervor, dass das Umfeld herausfordernd sei. Das zeigt sich auch bei den Sonova-Schätzungen für den Markt für Hörlösungen. Für 2025 rechnet der Konzern mit einem Wachstum zwischen 1 und 3 Prozent. «Das ist weniger als das historische Wachstum von 4 bis 6 Prozent.»
(cash/AWP)