Das Unternehmen soll 2026 an die Börse gehen und dabei mehr als 25 Milliarden Dollar einnehmen, wie die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit der Sache vertrauten Person erfuhr. Angetrieben werden die Pläne durch die rasante Expansion des Satelliten-Internetdienstes Starlink sowie durch Fortschritte beim Starship-Raketenprogramm für Mond- und Marsmissionen. SpaceX habe bereits Gespräche mit Banken über einen Börsengang etwa im Juni oder Juli 2026 aufgenommen, sagte der Insider.
Eine Stellungnahme des Unternehmens lag zunächst nicht vor.
Der Vorstoss von SpaceX ist Teil eines neuen Wettrennens ins All, das von mehreren Milliardären und privaten Firmen vorangetrieben wird. Dazu zählt neben SpaceX auch Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos. Da die US-Raumfahrtbehörde Nasa zunehmend auf kommerzielle Partnerschaften setzt und die Verteidigungsausgaben steigen, entwickelt sich die Raumfahrtindustrie zu einem strategisch hoch relevanten Feld - sowohl für technologische Führungsansprüche als auch für nationale Sicherheit und wirtschaftliche Chancen.
Der Börsengang fällt in eine Phase, in der sich der Markt für Neuemissionen nach einer dreijährigen Durststrecke erholt. Dem Datenanbieter Crunchbase zufolge ist SpaceX das zweitwertvollste nicht-börsennotierte Start-up der Welt nach dem ChatGPT-Entwickler OpenAI. Auch OpenAI und der Rivale Anthropic sollen Berichten zufolge Gespräche über einen Börsengang im kommenden Jahr führen. «Sollten all diese Transaktionen zustande kommen, wird der US-IPO-Markt eine echte Wiederbelebung erleben, deren erste Anzeichen bereits in diesem Jahr zu sehen waren», sagte Samuel Kerr, Leiter für Aktienmärkte bei Mergermarket. «SpaceX stellt eine der aufregendsten Gelegenheiten auf dem globalen IPO-Markt dar und steht seit Jahren auf der Wunschliste vieler Investoren.»
Bislang erreichte nur der saudi-arabische Ölkonzern Saudi Aramco bei seinem Börsendebüt 2019 eine Bewertung von mehr als einer Billion Dollar. Medienberichte über einen Aktienverkauf, der SpaceX mit 800 Milliarden Dollar bewerten würde, hatte Musk am Samstag als falsch zurückgewiesen. Die Agentur «Bloomberg» hatte am Dienstag unter Berufung auf Insider berichtet, SpaceX strebe eine Bewertung von rund 1,5 Billionen Dollar an und wolle bei dem Börsengang deutlich mehr als 30 Milliarden Dollar einnehmen. Dazu hatte sich Musk nicht geäussert.
Analysten weisen auf mögliche Risiken hin. Investoren könnten Bedenken haben, dass Musk mehrere milliardenschwere Konzerne gleichzeitig führe. «SpaceX könnte eine der umstrittensten Aktien sein, die seit Jahren an die Börse kommen», sagte Dan Coatsworth, Marktstratege bei AJ Bell. Es sei schwer vorstellbar, wie eine Person gleichzeitig zwei derart wertvolle Unternehmen leiten könne. Daher könnte auf Musk zusätzlicher Druck zukommen, sich auf eines seiner börsennotierten Unternehmen - Tesla oder SpaceX - zu konzentrieren. Musk ist zudem noch mit anderen Unternehmen aktiv.
(Reuters)
