Der Start wurde rund 30 Minuten vor dem geplanten Zeitpunkt gestoppt. Man verschiebe den zehnten Flug der Starship, «um Zeit für die Fehlersuche bei einem Problem mit den Bodensystemen zu haben», teilte das Unternehmen von Elon Musk auf der Plattform X mit. Die Rakete befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf der Startrampe und wurde betankt. Eine für Sonntag geplante Rede von Firmengründer Musk zum Entwicklungsstand des Projekts wurde abgesagt.
Mit dem Flug wollte SpaceX mehrere Entwicklungsziele erreichen, die bei früheren, gescheiterten Versuchen nicht gelangen. So sollte die erste Stufe, der Super-Heavy-Booster, nach der Trennung erstmals eine weiche Wasserlandung im Golf von Mexiko versuchen. Die eigentliche Starship-Rakete sollte danach kurzzeitig ihre eigenen Triebwerke zünden, um weiter in den Weltraum vorzudringen. Ein zentrales Ziel war der Test des Wiedereintritts in die Erdatmosphäre über dem Indischen Ozean, bei dem die Belastbarkeit der Hitzeschutzkacheln und Steuerklappen geprüft werden sollte.
Die Entwicklung der Rakete ist für die Zukunft von SpaceX von entscheidender Bedeutung und das Herzstück der Pläne von Musk für eine Besiedlung des Mars. Zudem hofft die US-Raumfahrtbehörde Nasa, die Rakete bereits 2027 für ihre erste bemannte Mondlandung seit dem Apollo-Programm einsetzen zu können. Wann SpaceX einen neuen Startversuch unternehmen wird, wurde zunächst nicht mitgeteilt. In der Vergangenheit wurden ähnliche Probleme oft innerhalb weniger Tage behoben.
Das Starship-Programm war in diesem Jahr von wiederholten Rückschlägen geprägt. Zwei Testflüge scheiterten kurz nach dem Start, ein weiterer im All. Im Juni explodierte zudem ein Prototyp auf dem Teststand. Die Rückschläge unterstreichen den riskanten Entwicklungsansatz von SpaceX, bei dem Fehlschläge in Kauf genommen werden, um schnell Fortschritte zu erzielen. Trotz der Probleme produziert das Unternehmen an seinem Standort in Texas kontinuierlich neue Raketen für weitere Testflüge.
(Reuters)