Das weltweite Überangebot an klassischen Speicherchips hat sich verringert, teilte Micron am Mittwoch. Daher äusserte sich der Halbleiter-Hersteller bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen auch optimistisch zu den Aussichten für das laufende Quartal.

Im abgelaufenen Vierteljahr machte das Unternehmen den Angaben zufolge einen Reingewinn von 793 Millionen Dollar, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 2,31 Milliarden Dollar zu Buche gestanden hatte. Gleichzeitig sei der Umsatz auf 5,82 Milliarden Dollar von 3,69 Milliarden Dollar gestiegen und habe damit die eigenen Erwartungen übertroffen.

Für das laufende Quartal stellte der US-Konzern Erlöse von 6,6 Milliarden Dollar, plus/minus 200 Millionen Dollar, in Aussicht. Der Überschuss werde voraussichtlich bei 0,17 Dollar je Aktie, plus/minus sieben US-Cent, liegen.

An der Börse lösten die Zahlen ein Kursfeuerwerk aus. Micron-Titel stiegen im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als 13 Prozent.

Gewinnbringer Künstliche Intelligenz

Micron liefert seit einigen Wochen in grösserem Stil leistungsstarke Speicherchips für die aktuelle Modellgeneration der KI-Spezialprozessoren von Nvidia. Diese «HBM3E» (High Bandwidth Memory 3E) sind für Micron wegen ihrer technologischen Komplexität sehr profitabel. Allein mit diesen Halbleitern will der US-Konzern im laufenden Jahr einen Umsatz von «mehreren Hundert Millionen Dollar» erzielen. Für das kommende Jahr stellte er deutlich höhere Erlöse in Aussicht.

Bislang bezieht der Weltmarktführer Nvidia seine KI-Speicherchips hauptsächlich vom Micron-Rivalen SK Hynix. Analysten gehen davon aus, dass der US-Konzern seinem südkoreanischen Konkurrenten im Jahresverlauf immer grössere Marktanteile abjagen kann.

(Reuters)