Nach einem noch verhaltenen Start bauen die Titel die Gewinne bis am frühen Nachmittag stetig aus und nähern sich bei einem Stand von über 23 Franken wieder dem Jahreshoch vom März an. Die Abgaben der vergangenen sechs Börsentage werden dabei mehr als wettgemacht.

Um 13.40 Uhr ziehen Stadler um 7,5 Prozent auf 23,04 Franken an. Das Jahreshoch bei 23,65 Franken liegt damit wieder in Sichtweite. Der Gesamtmarkt (SPI) steht Prozent 0,61 Prozent höher.

In Marktkreisen wird von Umschichtungen aus Alstom in Stadler Rail gesprochen. Darüber hinaus dürften die Aktien aber auch von zuversichtlichen Äusserungen des Patrons Peter Spuhler in der Sendung «Eco Talk» des Schweizer Fernsehens gestützt werden.

Angesprochen auf die Diskrepanz zwischen dem hohen Umsatz und der geringen Marge verwies Spuhler in der Sendung auf die schwierigen Umstände in den Jahren unmittelbar nach dem Börsengang im April 2019. Auf Covid sei der Angriff Russlands auf die Ukraine gefolgt, was die Schliessung des Werks in Minsk notwendig gemacht habe. Und im vergangenen Jahr sei das Unternehmen drei Mal von Überschwemmungen betroffen gewesen, insbesondere im Werk in Valencia.

«Wir müssen nun liefern», sagte Spuhler. Er zeigte sich dabei aber zuversichtlich, dass sich die Margen ab dem kommenden Jahr verbessern werden. Dass dies etwas länger dauere, habe auch mit dem sehr konservativen Rechnungslegungsmodell zu tun. Denn die Umsätze würden erst gebucht, wenn verkaufte Züge auch zugelassen seien und die Bahngesellschaft diese in Betrieb genommen habe. «Wir sind aber sehr erfolgreich am Markt unterwegs», so Spuhler.

Dass es Stadler nicht so schlecht läuft, darauf weist auch ein Artikel in der «Thurgauer Zeitung» hin. Beim schon länger angedachten Ausbau des Werks in St. Margrethen geht es demnach vorwärts. Stadler habe das Baugesuch für den Werkausbau nun eingereicht, heisst es in dem Bericht, der sich dabei auf einen Eintrag bei «Linkedin» beruft. In dem ausgebauten Werk sollen mehrere hundert neue Stellen geschaffen werden.

(AWP)