Die Aktien des Zugbauers Stadler Rail fallen am Donnerstag bis 6 Prozent auf 31,20 Franken. Das ist der tiefste Stand seit fast fünf Wochen.

Grund für den Kursrückgang sind zwei Analysteneinschätzungen. Die Kursziele der Experten von Credit Suisse (CS) und JPMorgan wurden zwar nur leicht gesenkt. Die US-Bank reduzierte die Schätzung auf 41 von 42 Franken, die CS auf 33 von 35 Franken. Die Einstufungen bleiben auf "Overweight" beziehungsweise "Neutral".

Allerdings haben die Kommentare der Analysten grösseren Einfluss auf den Kurs. Es sei bei der CS die Rede von einer Kombination aus hohen Inputkosten, anhaltenden Lieferkettenproblemen sowie Gegenwind von der Währungsseite, welche sich negativ auf den Gewinn auswirken dürften. Sollte sich die allgemeine Stimmung nicht wieder drehen, sei jedenfalls ein erneutes Testen der Tiefstkurse nicht auszuschliessen, zitiert die Agentur AWP Marktteilnehmer.

Wegen der gestiegenen Inputkosten und Gegenwind auf der Währungsseite senkte der JPMorgan-Analyst seine Prognose für die Stadler-EBIT-Marge im laufenden Jahr auf 5,7 Prozent von zuvor 6 Prozent. Die generelle Einschätzung sieht hier aber besser aus: Der inflationäre Druck nehme langsam ab und die Lieferketten hätten sich im letzten Quartal verbessert. Insgesamt hält JPMorgan er den Eisenbahnmarkt aufgrund des überdurchschnittlichen Wachstumspotenzials weiterhin für attraktiv. Die Schiene sei der umweltfreundlichste Verkehrsträger und Investitionen der Regierungen dürften die Nachfrage mittelfristig stützen.

Nach einem Ausgabekurs von 38 Franken waren die Stadler-Aktien nach dem IPO im April 2019 schnell Richtung 50 Franken gestiegen. Danach ging es aber mehrheitlich nach unten, im Oktober gar bis auf das Allzeittief von 25,78 Franken.

(cash/AWP)