Nur vier Jahre nach der Sanierung des Unternehmens Swiss Steel, das damals noch Schmolz + Bickenbach hiess, ist der Aktienkurs auf 10 Rappen abgestürzt. Es braucht erneut eine Sanierung und wohl auch staatliche Hilfe, um das Unternehmen vor dem Untergang zu bewahren, schreibt die «SonntagsZeitung».
Der Ukraine-Krieg führte zu drastisch steigenden Energiekosten und liess die Einnahmen um ein Fünftel und die Auftragsvorräte um mehr als ein Drittel sinken. Unter dem Strich machte Swiss Steel in den vergangenen zwölf Monaten fast 100 Millionen Franken Verlust.
Das Unternehmen, das Ende des zweiten Quartals noch ein Eigenkapital von 500 Millionen Franken aufwies, ist an der Börse gerade mal noch 300 Millionen wert. Das Unternehmen wird von drei Grossaktionären beherrscht: dem russischen Oligarchen Viktor Vekselberg, Amag-Eigentümer Martin Haefner und Stadler-Chef Peter Spuhler.
Mitte September nahm der Konzern das Umsatzziel zurück, im laufenden Jahr einen operativen Gewinn zwischen 160 und 200 Millionen Euro zu erreichen. Ein neues Ziel wurde damals in der Mitteilung von Swiss Steel nicht genannt.
Die Gruppe sehe sich weiterhin mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, darunter volatile Rohstoff- und Energiepreise, Unterbrechungen der Lieferkette und anhaltende geopolitische Unsicherheiten. In der Folge sei die Rentabilität im Juli und August hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Vor allem der Edelstahl-Bereich (Stainless Steel Division) habe unter schrumpfenden Margen gelitten. Die Geschäfte seien insbesondere wegen Importen aus Asien unter Druck geraten. Diese Herausforderungen seien durch Bewertungsverluste bei den Vorräten erheblich verschärft worden.
(AWP)
