Der zuständige Analyst der Privatbank Berenberg hält das Gewinnziel, das Swiss Re sich für das kommende Jahr gesetzt hat, für konservativ. Das Rückversicherungsunternehmen peilt für 2025 einen Gewinn von mehr als 4,4 Milliarden US-Dollar an, wie es vergangene Woche ankündigte. Berenberg geht nun aber von einem Gewinn von 4,6 Milliarden Dollar, im besten Fall sogar von 4,8 Milliarden Dollar aus.
Die Ertragskraft des Konzerns sei stark, so der Experte. Unter anderem schreibt er, die Preise würden zwar nicht mehr steigen, aber der Vorteil der Tariferhöhungen des vergangenen Jahres werde sich gemäss der üblichen Verzögerung in der Rückversicherungsbilanzierung im Jahr 2025 auszahlen. Zu den Risiken, welche den Geschäftsgang belasten dürften, zählen weiterhin Naturkastastrophen.
Berenberg bestätigt das «Buy»-Rating und das Kursziel von 160 Franken. Es ist das höchste bei Bloomberg erfasste Preisziel für Swiss Re und deutet ein Aufwärtspotenzial von knapp 20 Prozent gegenüber den gegenwärtigen Notierungen an.
Am Montag stieg die Aktie zunächst aber nicht weiter an. Sie war bereits am Freitag von 127,80 auf 133,55 Franken gestiegen und hat damit den Zuwachs seit Anfang Jahr ausgebaut. Er beläuft sich mittlerweile auf über 41 Prozent. Unter den Titeln des Swiss Market Index schnitt einzig Lonza besser ab als Swiss Re. Die guten Ertragsaussichten und die Dividende liessen nun eine weitere Outperformance erwarten, so der Berenberg-Analyst in seiner am Montagmorgen veröffentlichten Studie.
Zur Zurückhaltung bei Swiss Re mahnt unterdessen der verantwortliche Experte der Investmentbank Jefferies. Er hält das Preisziel seit Anfang Jahr bei 99 Franken und empfiehlt «Halten». Auch nach der Ankündigung des 4,4-Milliarden-Gewinnziels am vergangenen Freitag hat er seine Prognose nicht angepasst. Er sieht nun ein Abwärtspotenzial von rund 25 Prozent.
Mit einem vergleichsweise hohen Kursziel wurde jüngst auch Zurich Insurance bedacht. Am Freitag ging die zuständige Analystin von Barclays auf 600 von 565 Franken und bestätigte das Rating «Overweight». Daraus resultiert ein möglicher Kursgewinn von 8,5 Prozent bezogen auf den Schlussnotierung vom Freitagabend bei 552,80 Franken.