Die Entwicklung ist nicht neu: «Letztes Jahr habe ich insgesamt 2400 Beschwerden erhalten, beinahe doppelt so viele wie im Jahr 2021», sagte Meierhans in einem Interview in der Mittwochsausgabe der Tamedia-Zeitungen. «Im Tessin benötigen immer mehr Menschen eine Budgetberatung, es gibt bereits eine lange Warteliste. In der Westschweiz gibt es Probleme, weil, anders als früher, viele Menschen auch mit einem Wechsel der Krankenkasse nur noch wenig Geld einsparen können.»

Meierhans werde auch im Alltag mit diesen Probleme konfrontiert. «Wenn ich auf der Strasse oder im Tram mit den Leuten rede, erzählen sie mir von den Kita-Kosten, die steigen, oder von teuren Preisen fürs Generalabonnement der Tochter, die ans Gymnasium geht.»

Preisüberwacher: Gesamtsituation macht Sorgen

Andere, die auf das Auto angewiesen seien, litten unter den hohen Benzinpreisen. «Es gibt auch Zuschriften, in denen es lapidar heisst: 'Lebensmittel, Krankenkasse, Strom - wo hört das denn auf?'», sagte der Preisüberwacher. «Heutzutage ärgern sich die Leute nicht mehr über Mahngebühren, die ihnen ungerecht erscheinen, wie noch vor ein paar Jahren. Sondern sie sorgen sich über ihre Gesamtsituation.»

Am vom Preisüberwacher durchgeführten ersten Kaufkraftgipfel mit Konsumentenorganisationen hatte am Dienstag die gestiegenen Lebenshaltungskosten ins Visier genommen. Angesichts der gestiegenen Preise sollten zuerst die Bankgebühren und die Krankenkassenprämien angegangen werden, hiess es im Anschluss. Das sei schnell umsetzbar. Der Preisüberwacher wolle zudem will die ab 2024 um 0,4 Prozentpunkte erhöhte Mehrwertsteuer einem Monitoring unterziehen.

(AWP)