Nestlé hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres 2014 in einem unbeständigen Handelsumfeld ein organisches Wachstum von 4,7 Prozent erzielt (Q1: +4,2), wobei 2,9 Prozent auf internes Realwachstum (RIG) und 1,8 Prozent auf Preisanpassungen zurückzuführen waren (Q1: RIG +2,6 Prozent, Preise +1,6 Prozent). Der Gesamt-Umsatz sank um 4,8 Prozent auf 43,0 Milliarden CHF, wobei sich die Wechselkurse per Saldo mit -8,8 Prozent und Zu-/Verkäufe mit -0,7 Prozent auswirkten.

Die ausgewiesene operative Ergebnismarge der Gruppe fiel um 10 Basispunkte (BP) und erreichte 15,0 Prozent (+30 Basispunkte zu konstanten Wechselkursen). Der EBIT selbst wird 6,4 Milliarden CHF und damit 5,4 Prozent tiefer ausgewiesen. Der Reingewinn sank um 9,5 Prozent auf 4,6 Milliarden, wie der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern am Donnerstag mitteilte.

Erwartungen mehrheitlich verpasst

Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) mit Ausnahme des organischen und des Mengenwachstums nicht erreicht. Die Prognosen lagen für das organische Wachstum bei +4,4 Prozent (RIG +2,8 Prozent). Der Umsatz wurde bei 43,22 Milliarden, der EBIT bei 6,55 Milliarden und der Reingewinn bei 4,96 Milliarden CHF gesehen.

Das organische Wachstum der Gruppe betrug 4,9 Prozent in Nord- und Südamerika, 1,4 Prozent in Europa und 7,5, Prozent in Asien, Ozeanien und Afrika (Zone AOA alleine +4,7 Prozent). Das Geschäft in den Industrieländern wuchs um 0,6 Prozent und in den Emerging Markets um 9,7 Prozent.

Ausblick bestätigt

"Wir haben ein solides, breit abgestütztes Wachstum erzielt, getragen von internem Realwachstum und Preisanpassungen in einem nach wie vor sehr unbeständigen Handelsumfeld. Wir haben die Wachstumsdynamik weiterhin mit Innovation, gesteigerter Unterstützung für unsere Marken und einer Konzentration auf Einsparungen angetrieben", wird CEO Paul Bulcke in der Mitteilung zitiert.

Für die weitere Zukunft gibt sich der Konzern vorsichtig optimistisch und bestätigt wie erwartet den bisherigen Ausblick auf das Gesamtjahr. So wird weiterhin ein organisches Wachstum um 5 Prozent, eine Verbesserung der Margen und des nachhaltigen Gewinns pro Aktie bei konstanten Wechselkursen sowie eine erhöhte Kapitaleffizienz angestrebt.

Wie von Marktteilnehmern erwartet, hat der Konzern nach Abschluss der L'Oréal-Transaktion Anfangs Juli nun auch ein neues Aktienrückkaufprogramm bekannt gegeben. Demnach plant Nestlé den Rückkauf von Aktien im Wert von 8 Milliarden CHF. Das Programm werde dieses Jahr lanciert und 2015 fortgesetzt, heisst es, und es werde den Aktionären "zusätzliche konkurrenzfähige Erträge" verschaffen.

(AWP)