Die Aktie des Aromen- und Duftstoffherstellers Givaudan konnte zuletzt zwar Boden gutmachen. Auch den Dividendenabgang vom Montag steckte sie überraschend gut weg. Seit Jahresbeginn steht der Titel knapp 3 Prozent höher.
Mitte April läutet das Genfer Unternehmen als erste SMI-Firma die Quartalsberichterstattung ein. Im Hinblick davon warnen nun gleich zwei Banken unabhängig voneinander vor möglichen Zahlenenttäuschungen.
Die für J.P. Morgan tätige Analystin geht zwar davon aus, dass Givaudan zwischen Januar und März weitere Preiserhöhungen durchsetzen konnte. Allerdings dürften sich die höheren Preise negativ in der Absatzentwicklung niedergeschlagen haben. Unter dem Strich rechnet sie deshalb mit einem organischen Umsatzwachstum in Höhe von 3,2 Prozent.
Jefferies sieht die Aktie gut 15 Prozent tiefer
Ihres Erachtens ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 26 auf den nächstjährigen Schätzungen dennoch kein Schnäppchen. Die Analystin bleibt deshalb sowohl bei ihrer "Underperform" lautenden Verkaufsempfehlung als auch beim Kursziel von 2840 Franken.
Sogar noch deutlichere Worte findet die US-Investmentbank Jefferies in einem Ausblick auf die Quartalsergebnisveröffentlichung. Wie der Autor darin schreibt, reduziert er seine Schätzung für das organische Umsatzwachstum auf gerade noch 1,1 Prozent. Das liegt um rund 60 Basispunkte unter den durchschnittlichen Markterwartungen. Raum für Enttäuschungen sieht er insbesondere bei der Gewinnentwicklung. Seine Annahmen für den operativen Halbjahresgewinn (EBITDA) liegen sogar um 7 Prozent hinter den Markterwartungen zurück. Da Givaudan Mitte April nur mit Umsatzzahlen aufwartet, dürfte sich erst anlässlich der Halbjahresergebnisveröffentlichung vom Sommer zeigen, ob der Jefferies-Analyst mit seiner Einschätzung richtig liegt. Er stuft die Aktie von Givaudan nämlich sogar nur mit "Underperform" und einem Kursziel von 2500 Franken ein.
Die genannten 2500 Franken zählen zu den tiefsten Kurszielen überhaupt für die Givaudan-Aktie - das implizite Abwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Kurs von 2914 Franken beträgt 15 Prozent. Nur jenes von Bernstein Research liegt mit 2490 Franken noch etwas tiefer, wobei das Anlageurteil ebenfalls "Underperform" lautet.