Die Aktien von SGS notieren an der Schweizer Börse um 10.30 Uhr 0,83 Prozent höher bei 80,44 Franken, während der breit gefasst Swiss Performance Index (SPI) 0,02 Prozent zulegen kann.
Damit steht die ehemalige SMI-Aktie wieder auf dem Kursniveau wie vor 10 Jahren. Ende 2021 wurde ein Allzeithoch von 122,36 Franken erreicht, ehe es in den zwei Folgejahren bis auf Tief von 71,86 Franken am 7. Januar 2024 ging.
Nun wagen sich erste Analysten aus der Deckung und sehen deutlich bessere Zeiten anbrechen. Julius Bär stuft das Rating für SGS nach Zahlen auf «Buy» von «Hold» hoch und erhöht das Kursziel auf 95 von 90 Franken. Das ergibt ein Aufwärtspotenzial von 18 Prozent. Hinzu kommt eine attraktive Dividendenrendite, die 4,00 Prozent beträgt.
Als führender Warenprüfkonzern verfüge SGS über ein langfristiges Wachstumspotenzial wegen der Megatrends Regulierung, Nachhaltigkeit und digitaler Vertrauensbedarf. SGS könne hohe Kapitalrenditen erzielen sowie hohe freie Cashflows generieren, schreibt die Analystin.
Die Wachstumsperspektiven werden zudem wieder positiv bewertet. Mit Blick nach vorne habe SGS bereits seit einiger Zeit die Bereitschaft für grössere Übernahmen angekündigt und verfüge über ausreichende finanzielle Mittel. Generell sieht die Vontobel-Analystin die Aussage von SGS, sich auf eine Cash-Kultur zu konzentrieren, als positiv.
Ebenfalls am Dienstag hat CFRA das Kursziel für SGS auf 88 von 80 Franken erhöht, belässt die Einstufung aber auf «Hold». Den gleichen Weg gingen gestern Kepler Cheuvreux mit einer Kurszielerhöhung von 80 auf 85 Franken und Vontobel mit einer Erhöhung von 82 auf 86 Franken.
SGS mit überraschendem Chefwechsel und neuen Mittelfristzielen
Künftig wird eine Frau die Geschicke von SGS lenken - Géraldine Picaud soll an der kommenden Generalversammlung am 26. März 2024 zur CEO ernannt werden, teilte das Genfer Unternehmen am vergangenen Freitag mit. Sie tritt damit die Nachfolge von Frankie Ng an, der auf eigenen Wunsch von seinem Amt zurücktreten möchte.
Stabiler Umsatz, tieferer Gewinn
Der Umsatz sank im abgelaufenen Geschäftsjahr um 0,3 Prozent auf 6,62 Milliarden Franken. Um Zukäufe und Währungseinflüsse bereinigt wuchs SGS im Berichtsjahr um 8,1 Prozent (VJ 5,8 Prozent).
Unter den allgemein steigenden Kosten, dem starken Franken und der Inflation litt derweil das Ergebnis: Das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis sank um 5,1 Prozent auf 971 Millionen Franken und die dazugehörige Marge fiel um 0,7 Prozentpunkte auf 14,7 Prozent zurück. Es verblieb ein unbereinigter, den Aktionären zurechenbarer Gewinn von 553 Millionen Franken nach 588 Millionen im Jahr zuvor. Der Rückgang um 6,0 Prozent sei insbesondere durch den starken Franken getrieben.
Die Dividende soll 3,20 Franken je Aktie betragen und bleibt damit unter Berücksichtigung des Aktiensplits stabil. Die Aktionäre hätten die Wahl, ob sie die Dividende in bar oder in Form von Aktien erhalten.
Fokus auf Wachstum
Neben dem Führungswechsel und den Jahreszahlen hat sich der Konzern auch neue mittelfristige Ziele gesetzt. Die Strategie bis 2027 soll die Konzernstruktur verschlanken, Kosten sparen und «attraktive Renditen» für die Aktionäre erzielen. Sie fusse auf den Treibern Wachstum, Performance und Agilität sowie einem starken Finanzprofil, so SGS.
Konkret soll bis 2027 ein jährliches organisches Wachstum von 5 bis 7 Prozent erzielt werden. Zudem werde das M&A-Programm wieder aufgelegt. Die bereinigte EBIT-Marge soll verbessert werden und der Free Cashflow höher ausfallen.
Mit Material der Nachrichtenagentur AWP