Der Indikator für das Geschäftsklima stieg im vergangenen Monat auf minus 1,5 Punkte, nach minus 5,3 Zählern im März, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Unternehmensumfrage des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht. Das ist der höchste Wert seit Mai 2023. «Die Unternehmen der Autobranche beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser, und vor allem sehen sie noch einmal deutlich weniger pessimistisch in die Zukunft als im März», sagte die Fachreferentin am Ifo-Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien, Anita Wölfl.

Sie fügte aber hinzu: «Ein Dämpfer beim Geschäftsklima kommt allerdings von der Auftragslage». Aktuell schätzen die Unternehmen ihren Auftragsbestand weiterhin als verhältnismässig klein ein. Ausserdem klagen mehr Unternehmen als im März über Auftragsmangel als Produktionshindernis. Gleichzeitig falle jedoch der Rückgang bei den Aufträgen im April deutlich geringer aus als noch im Vormonat, zudem reiche der Auftragsbestand auch für eine längere Zeit. «Beides kann als positives Zeichen gewertet werden», sagte Wölfl.

Der Automarkt in Deutschland ist zuletzt spürbar geschrumpft: Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen sank im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,2 Prozent auf knapp 264.000 Fahrzeuge, wie das Kraftfahrt-Bundesamt ermittelte. Zum Teil liege das an drei Arbeitstagen weniger im Vergleich zum März vergangenen Jahres, erklärten der Verband der Automobilindustrie (VDA) und der Importeursverband VDIK. Dies ergebe sich durch die Osterfeiertage. Vom Vorkrisenstand 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie, sei der deutsche Markt noch weit entfernt, erklärte Autoexperte Constantin Gall von der Beratungsfirma EY. Eine Erholung sei nicht in Sicht. «Wachstumsimpulse fehlen, die Konjunktur schwächelt, Privatleute und Unternehmen bleiben in Wartestellung.»

(Reuters)