Laut Bloomberg-Daten erwarb die Zentralbank in Tokio Staatspapiere im Volumen von 10,9 Billionen Yen (77 Milliarden Euro). Im Zuge des globalen Ausverkaufs am Rentenmarkt und spekulativen Angriffen von Tradern hatte die Rendite zehnjähriger Japan-Bonds zuvor die Marke von 0,25 Prozent gerissen und damit den oberen Rand der Renditespanne überschritten, die die Währungshüter tolerieren.
Zum Vergleich: Die Europäische Zentralbank kauft über ihr Ankaufprogramm APP im monatlichen Durchschnitt Papiere im Volumen von rund 26 Milliarden Euro. Die grossvolumige Intervention der Bank of Japan drückte die Rendite der Nippon-Bonds am Freitag um 3 Basispunkte auf 0,223 Prozent. Zum Start der neuen Handelswoche stieg sie wieder um 1 Basispunkt auf 0,235 Prozent.
Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Ruhe nur vorübergehend ist. “Wenn der Yen weiter schwächelt und der Ausverkauf ausländischer Anleihen wieder einsetzt, wäre es nicht überraschend, wenn der Markt für Yen-Staatsanleihen die BOJ erneut auf die Probe stellen würde”, schrieb Stratege Tomohisa Fujiki von der Citigroup Inc. in einer Analyse.
Hinter den spekulativen Angriffen auf japanischen Staatsanleihen steht die Wette, dass die Bank of Japan ihre lockere Geldpolitik angesichts des globalen Trends zu höheren Zinsen nicht beibehalten kann. Die implizite Volatilität für 10-jährige JGBs hatte am Freitag den höchsten Stand seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 erreicht. Seither ist sie rückläufig. Japans Notenbank hat angekündigt, ihre Anleihekäufe für einen längeren Zeitraum fortzusetzen.
“Da die Volatilität des JGB-Marktes durch die globale Reaktion auf die US-Verbraucherpreise und die Straffung der Federal Reserve ausgelöst wurde, bleibt die Struktur, die ihn instabil hält, ziemlich intakt”, sagte Marktökonomin Mari Iwashita von Daiwa Securities. “Selbst wenn die BOJ ihre Bemühungen verstärkt, ihr Terrain zu verteidigen, bleibt die Struktur, die hinter den Herausforderungen steht, die selbe.”
(Bloomberg)