Die Kredite von mehr als zwei Milliarden Dollar, die in grossem Stil veruntreut worden seien, liessen die Staatsschulden des Landes in die Höhe schiessen. Public Eye fordere die Anklagebehörde nun auf, "die Frage zu klären, ob die Credit Suisse Group ihren organisatorischen Pflichten zur Überwachung der Tochtergesellschaft und zur Verhinderung illegaler Verhaltensweisen nachgekommen ist - so wie es das Schweizer Strafrecht von Unternehmen verlangt", berichten "SonntagsZeitung" und "Le Matin Dimanche". Die Credit Suisse habe nichts vom Verhalten der betroffenen Mitarbeiter wissen können, hatte CS-Verwaltungsratspräsident Urs Rohner an der jüngsten Generalversammlung gesagt. Sie hätten sich über externe Mails ausgetauscht.

Gleichzeitig meldet die "SonntagsZeitung", dass die CS am umstrittenen Übernahmedeal der israelischen Sicherheitsfirma NSO Group beteiligt sei. Die Schweizer Grossbank habe zusammen mit einer New Yorker Investmentbank einen Kredit in Höhe von 510 Millionen Dollar gewährt, der den beiden NSO-Gründern eine Übernahme der Firma ermögliche. Kontrovers sei der Deal vor allem wegen der Spionagesoftware Pegasus, die NSO weltweit vertreibt. Sie werde zur Bespitzelung von Regimegegnern eingesetzt. Gegen das israelische Unternehmen laufen deswegen mehrere Klagen. Auch bei der Tötung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul soll die Software zum Einsatz gekommen sein.

(AWP)