Elon Musk gegen Jeff Bezos: Die Rivalität der beiden reichsten Menschen der Welt hat bereits eine längere Tradition. Schon im Jahr 2017 finden sich öffentliche Sticheleien seitens des Tesla-Chefs Musk gegen seinen Widersacher und Amazon-Gründer Bezos. Als Musk in einem Interview mit der britischen BBC auf Jeff Bezos angesprochen wird, unterbricht der Multimilliardär den Moderator süffisant mit den Worten: "Jeff who?". 

Doch so richtig zur Schau gestellt wird die Rivalität erst seit diesem Jahr. Meist gehen die öffentlichen Scharmützel von "Dauer-Twitterer" Elon Musk aus. Bezos, der im Vergleich zu Musk eher weniger das Rampenlicht sucht, reagiert meist nur auf Musks treffsichere Giftpfeile. Allerjüngstes Beispiel ist die bittersüsse Gratulation auf Twitter von Telsa-Chef Musk an Amazon-Gründer Bezos zum zweiten Platz der reichsten Menschen der Welt.  

Hintergrund: Bezos (57) hatte am Sonntagabend die Aufmachung eines Artikels des US-Wirtschaftsblattes "Barron's" aus dem Jahr 1999 bei Twitter gepostet, in dem Amazon und Bezos ein rasches Scheitern vorhergesagt wurde. Bekanntlich ist es anders gekommen. "Lasst euch von niemandem sagen, wer ihr seid", resümierte er. Elon Musk, der derartiges Eigenlob des Amazon-Gründers offenbar so nicht stehen lassen wollte, konterte am Montag kommentarlos mit dem Bild einer Silbermedaille. Musks Kommentar erhielt dabei mehr Likes als der ursprüngliche Tweet von Bezos. 

Musk ist in der Milliardärs-Rangliste des Finanzdienstes Bloomberg mit 222 Milliarden Dollar im Moment die klare Nummer Eins. Bezos folgt mit leichtem Abstand mit 191 Milliarden. Bei beiden basiert das Vermögen auf dem Wert ihrer Aktienbestände. Bereits Ende September, als das Magazin "Forbes" die Liste der reichsten Menschen veröffentlichte – auch hier ist Musk natürlich die Nummer Eins – teilte der Tesla-Chef auf Twitter mit, einem gewissen "Jeffrey B. eine gigantische Statue mit einer 2 und einer Silbermedaille" schicken zu wollen. 

Die gegenseitigen Sticheleien mögen wie harmlose Scharmützel wirken – beste Unterhaltung für die Twitter-Gemeinde sind sie allemal. Doch klar ist auch: Die beiden Milliardäre sind nicht nur in den Reichen-Ranglisten Rivalen, sondern vor allem im Weltraum-Geschäft. Bezos' Weltraumfirma Blue Origin klagte jüngst gegen die Vergabe des US-Regierungsauftrags für ein Raumschiff zur Mondlandung an Musks Unternehmen SpaceX. Musk stichelte auch deswegen damals: "Man kann sich nicht zum Mond klagen, egal wie gut die Anwälte sind", sagte er im September auf einer Konferenz.

Bezos Vorliebe mit Anwälten Klagen einzureichen, geht Musk zunehmend gegen den Strich, wie ein Tweet des Tesla-Chefs aus dem vergangenen August zeigt. "Wenn Lobbyismus und Anwälte einen in den Orbit bringen würden, wäre Bezos bereits auf dem Pluto."

Dass die beiden aber auch anders können, zeigten sowohl Bezos als auch Musk zuletzt rund um jeweilige Starts ihrer Raumkapseln in den Orbit. Kurz bevor Bezos mit seiner Blue-Origin-Kapsel im Sommer ins Weltall startete, wünschte ihm Rivale Musk per Twitter "Best of luck tomorrow". 

Einige Wochen später zeigte sich Bezos ebenfalls wohlwollend gegenüber seinem Rivalen Musk und gratulierte ihm zum erfolgreichen Start des Raumschiffs "Inspiration4" Es sei ein weiterer Schritt "das Weltall für alle zugänglich" zu machen. 

(Mit Material von AWP)