Dabei hat laut einer Umfrage die Versorgungssicherheit oberste Priorität vor Klimaschutz und bezahlbaren Strompreisen. "Die Energiekrise, die teils happigen Strompreiserhöhungen und das Risiko einer Energiemangellage prägten das letzte Jahr und den zu Ende gegangenen Winter", heisst es am Mittwoch in einer Mitteilung des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE).

An der Zustimmung für den aktuellen energiepolitischen Kurs hätten die aussergewöhnlichen Umstände aber nichts geändert, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GFS.Bern im Auftrag des Verbands hervorgeht. Der Anteil der Befragten, die mit der aktuellen Schweizer Energiepolitik eher oder sehr einverstanden sind, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozentpunkte auf 59 Prozent.

Unbestritten ist etwa der Rückhalt für den Photovoltaik-Ausbau auf bestehender Infrastruktur (zum Beispiel an Autobahnen, Staumauern) sowie auf geeigneten Dächern und Fassaden. Konkret sprechen sich 97 Prozent der Befragten für Solaranlagen auf Gebäuden und Fassaden aus, 89 Prozent für Wasserkraft und 76 Prozent für Windkraft. Weniger überzeugt ist die Bevölkerung jedoch von grossen Solaranlagen in den Bergen und auf Freiflächen (54 Prozent).

Keine Mehrheit für neue AKW

Die Kernkraft spiele für die Bevölkerung im künftigen Energiesystem derweil keine Rolle, heisst es weiter. Weder der Bau von neuen AKW der modernsten Generation, wie sie heute unter anderem in Frankreich und Finnland gebaut werden (34 Prozent), als auch der vierten Generation, die derzeit erforscht und entwickelt wird (43 Prozent), finde bei den Befragten eine Mehrheit.

Den Schweizern ist auch nicht ein neues Atomkraftwerk lieber als unzählige neue Kraftwerke - zum Beispiel Windräder, Solaranlagen in den Bergen und Staumauern. Dem stimmten 35 Prozent zu, die Mehrheit war mit der Aussage nicht einverstanden.

Im April 2023 wurden von GFS Bern den Angaben zufolge 1'003 Stimmberechtige in der Schweiz befragt.

(AWP)