Eine gute Nachricht vorne weg: Die von AXA IM Alts befragten Schweizerinnen und Schweizer schätzen ihre finanzielle Absicherung für den Ruhestand insgesamt als gut bis sehr gut ein. Erwartet wird, dass AHV und Pensionskasse nach der Pensionierung rund 58 Prozent des letzten Erwerbseinkommens abdecken.
Damit hat es sich dann auch schon. Im Langfristvergleich wird die Situation weniger vorteilhaft beurteilt, wie aus der am Dienstag publizierten Studie «Ruhestandsmonitor 2025» hervorgeht. Im Jahr 2013 lag der Wert zur finanziellen Absicherung noch bei 59,6 Prozent und erreichte im Folgejahr 2014 ein Hoch von 64,8 Prozent. Immerhin gab es seit Tiefstwert vor drei Jahren nach der Corona-Pandemie mit 53 Prozent eine Erholung.
Zwei Drittel der befragten Personen erwarten zudem, ihren gewohnten Lebensstandard mit AHV und Pensionskasse allein nicht halten zu können. Trotzdem blicken sie der Pensionierung positiv entgegen, das Wunschpensionsalter der Beschäftigten ist nach wie vor im Alter von 63 Jahren. Um finanzielle Engpässe im Alter überbrücken zu können, sind Schweizerinnen und Schweizer am ehesten bereit, bei Luxusgütern (71 Prozent), wohltätigen Zwecken (55 Prozent) und Weiterbildung (53 Prozent) oder beim Reisen (37 Prozent) zu sparen.
Die Anzahl derer, die beim Auswärts essen respektive beim Restaurantbesuch sparen wollen, hat sich innerhalb Jahresfrist seit der letzten Umfrage mehr als verdoppelt. Beim zusätzlichen Auto würden ebenfalls deutliche Abstriche gemacht werden, falls es finanziell eng würde. Kaum Spielraum für Einsparungen sehen die Umfrageteilnehmer hingegen bei den Wohn- und Gesundheitskosten.
Gegen weitere Steuerbelastungen
Während die Präferenzen zu monatlicher Rente, einer Kombinationslösung aus Kapitalbezug und Rente respektive Kapitalbezug unverändert blieben, sind die Meinungen bei den Steuern gemacht. 60 Prozent lehnen die höhere Besteuerung der Kapitalbezüge aus der zweiten Säule ab, nur 20 Prozent befürworten diese. Das gilt für alle drei politischen Ausrichtungen links, Mitte oder rechts. Besonders hoch ist die Ablehnung im rechten Lager mit 71 Prozent.
Auf die Frage, weshalb die Umfrageteilnehmer eine Angleichung der Besteuerung zwischen Kapital- und Rentenbezug ablehnten, betonten 55 Prozent, dass die Steuerlast in der Schweiz ohnehin hoch genug sei. Die Hälfte meinte zudem, dass der Kapitalbezug dadurch unattraktiver würde und man weniger frei entscheiden könne, wie man das Altersguthaben beziehe.
Bezüglich der Sensibilisierung zu Vorsorgethemen gaben 40 Prozent als Sorge an, dass heute zu wenig gespart würde und deshalb in Zukunft in der 1. und 2. Säule nicht mehr genügend Gelder vorhanden sein werden. Ebenso erwarten 45 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer, im Alter auf Ergänzungsleistungen angewiesen zu sein.
Werner Rutsch, Mitglied der Geschäftsleitung bei AXA IM Alts in der Schweiz, ergänzte zu den Herausforderungen: «Umso wichtiger ist es, jene nicht aus dem Blick zu verlieren, die schlechter gestellt sind. Das sind Personen mit tieferem Einkommen, Nichterwerbstätige und nach wie vor viele Frauen. Sie werden sich im Alter überproportional einschränken müssen und verfügen nur über begrenzte Möglichkeiten, Rentenlücken zu schliessen.»
1 Kommentar
Ohne Ersparnisse und vorsichtiiger Anlagestrategie wird es vielen nicht möglich sein den Lebensstandert nach der Pensionierung auf lange Zeit beizubehalten. Meine Pensionskassenrente wurde 1997 festgelegt. Noch Fratgen?