Die Märkte unterschätzen die Herausforderungen, welche der UBS mit der (erzwungenen) Integration der Credit Suisse bevorstehen. Das schreiben Bankanalysten der britischen Barclays in einer Studie. 

Der Deal für die UBS sei nicht so gut, wie er auf den ersten Blick erscheinen mag. Die Übernahme der Credit Suisse sei zwar eine langfristige Chance für UBS, schreiben die Analysten der britischen Bank. Es ist sei aber noch viel zu früh, sich darüber ein abschliessendes Urteil zu bilden. 

Auch Citigroup warnte kürzlich vor zu grossem Optimismus beim grossen Banken-Deal. Die Analysten halten die von der UBS angestrebten Kosteneinsparungen in Höhe von mindestens 8 Milliarden Dollar durchaus für realistisch. Den Berechnungen von Citigroup zufolge könnten der kombinierten Bank aufgrund von Überschneidungen aber Erträge in Höhe von bis zu 5 Milliarden Dollar verloren gehen.

Es sei somit nicht auszuschliessen, dass die CS die UBS im laufenden Jahr in die roten Zahlen reisse. Mit einer Wiederaufnahme der eingestellten Aktienrückkäufe durch die UBS sei zudem frühestens in drei Jahren wieder zu rechnen, so Citigroup.

Barclays sieht dagegen Julius Bär als einen der Hauptnutzniesser der Credit-Suisse-Übernahme. Die Analysten stufen die Aktie des Vermögensverwalters daher auf "Übergewichten" hoch und erhöhen das Kursziel von 66 neu auf 81 Franken. Julius Bär sei gut positioniert, um von zusätzlichen Zuflüssen zu profitieren, schreiben die Analysten.

Die Aktie von Julius Bär steigt am Freitag um 3 Prozent auf 63,86 Franken.

(cash)