«Wir arbeiten hart daran, ein Ergebnis zu erzielen, das vernünftig ist und unseren nationalen Interessen entspricht», sagte Yeo vor seinem Abflug zu Reportern. Ziel der Gespräche ist es, ein bereits im Juli vereinbartes Handelsabkommen endgültig auszuhandeln. Details sind jedoch noch offen, insbesondere bei einem Investitionsfonds im Volumen von 350 Milliarden Dollar. Die Reise folgt auf Gespräche von Industrieminister Kim Jung-kwan mit US-Handelsminister Howard Lutnick in Washington, die Medienberichten zufolge ohne Durchbruch endeten und Befürchtungen über eine Sackgasse aufkommen liessen.
Der Grund für die Verzögerung sind Kreisen in Seoul zufolge die Bedingungen eines ähnlichen Abkommens, das die USA mit Japan geschlossen haben. Diese seien wegen der Auswirkungen auf den Devisenmarkt für Südkorea nicht akzeptabel. Das Finanzministerium in Seoul teilte mit, man diskutiere Massnahmen, um die Folgen des Investitionspakets für den heimischen Währungsmarkt zu minimieren. Präsident Lee Jae Myung hatte vergangene Woche erklärt, er werde kein Abkommen unterzeichnen, das die nationalen Interessen gefährde. «Wenn es uns nicht nützt, hat es keinen Sinn, es zu unterzeichnen», sagte Lee auf einer Pressekonferenz.
Die Verhandlungen finden in einer Zeit angespannter Beziehungen statt. In Südkorea sorgte zuletzt eine Razzia der US-Einwanderungsbehörde in einem Batteriewerk von Hyundai Motor im US-Bundesstaat Georgia für einen Schock, bei der Hunderte koreanische Arbeiter festgenommen wurden. US-Präsident Donald Trump erklärte seinerseits auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social, er wolle, dass ausländische Firmen ihre Fachleute mitbrächten, um Amerikaner in der Herstellung komplexer Produkte zu schulen. «Ich will Investitionen von ausländischen Ländern oder Firmen in Amerika nicht abschrecken oder unattraktiv machen», schrieb Trump weiter.
(Reuters)