Die erneuten Starts von Lenkflugkörpern seien am Mittwochvormittag (Ortszeit) erfasst worden, teilte der Generalstab in Seoul mit. Sie flogen demnach in Richtung des Meers zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan. Wie viele dieser Flugkörper abgefeuert wurden, war zunächst unklar. Zusammen mit den USA werde beobachtet, ob es weitere Anzeichen für Aktivitäten des Militärs in Nordkorea gebe, hiess es.

Nordkorea hatte zuletzt eigenen Angaben zufolge mehrfach strategische Marschflugkörper für den Ausbau der nuklearen Schlagkraft des Landes getestet. Das von Kim Jong Un autoritär regierte Land unterliegt wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms internationalen Sanktionen. Im Gegensatz zu ballistischen Raketen sind Tests von Marschflugkörpern nicht direkt von den UN-Verbotsbeschlüssen gegen Nordkorea betroffen. Sie können aber wie ballistische Raketen ebenfalls mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden. Anders als ballistische Raketen verfügen Lenkflugkörper über einen permanenten eigenen Antrieb.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen wieder deutlich zu. Nordkorea hatte in den vergangenen zwei Jahren den Umfang seiner Waffentests mit Raketen und Lenkflugkörpern erheblich erhöht und die Rhetorik gegen die USA und Südkorea, die von Pjöngjang als Feindstaaten betrachtet werden, verschärft. Washington und Seoul haben ihre Militärkooperation einschliesslich gemeinsamer Manöver ausgebaut.

(AWP)