Superreiche Familien stehen einer Studie zufolge in den kommenden Jahren vor weiteren kräftigen Vermögenszuwächsen. Familien mit eigenen Vermögensverwaltungsgesellschaften (Family Offices) dürften bis 2030 auf insgesamt 9,5 Billionen Dollar kommen, wie einer veröffentlichten Studie des Beraters Deloitte zu entnehmen war. Für 2024 schätzte Deloitte die Vermögen auf 5,5 Billionen Dollar.

Zum Vergleich: Hedge Fonds kommen Angaben des Datenanbieters HFR zufolge gegenwärtig auf rund 4,3 Billionen Dollar. Bei den Family Offices dürfte Asien den prozentual grössten Schub verbuchen, gefolgt von Nordamerika. Eine verhaltene Entwicklung zeichne sich für Europa ab, wo das schlechtere wirtschaftliche Klima Spuren hinterlasse.

Die Zahl der Family Offices dürfte von gegenwärtig 8030 auf 10'720 in 2030 klettern, prognostiziert Deloitte. Ihre anziehende Beliebtheit führt der Berater unter anderem auf den rasanten Anstieg des weltweiten Privatvermögens, die zunehmende Konzentration der Vermögen und die zahlreichen Verkäufe von Familienunternehmen zurück.

Familien wollen Vermögensverwaltung professionalisieren

«Die Family-Office-Branche wächst kometenhaft», erklärte Deloitte-Expertin Rebecca Gooch. Superreiche Familien wollten ihre Vermögensverwaltung professionalisieren, um ihr Vermögen über Generationen hinweg zu schützen und zu vermehren. «Da Family Offices genau zu diesem Zweck gegründet werden, hat ihre Zahl weltweit stark zugenommen.» Entsprechend steige auch ihre wirtschaftliche Macht.

Family Offices bestehen meistens aus einer kleinen Gruppe von Beratern, die sich um das Vermögen und die Anlagen, aber auch um Nachfolgeregelungen, Steuern und gemeinnützige Engagements kümmern. Viele dieser Dienstleistungen bieten auch Vermögensverwaltungsbanken wie die Schweizer UBS oder Julius Bär an.

Bei grossen Vermögen kann es sich aber lohnen, die Verwaltung von eigenen Mitarbeitern machen zu lassen. Die Betriebskosten für kleinere Family Offices mit Vermögen von 250 bis 500 Millionen Dollar beziffert Deloitte auf jährlich durchschnittlich 2,1 Millionen Dollar, bei Family Offices mit über fünf Milliarden Dollar auf rund 21 Millionen Dollar.

(Reuters)